Interview mit Jana Heinisch: Über ihr Leben als Pilotin, ihre Radioshow & ihre Modelkarriere

Jana Heinisch Interview – Jana Heinisch ist ein wahres Multitalent: Seit ihrer Teilnahme an der 9. Staffel von GNTM ist die rothaarige Schönheit nicht nur als Model tätig, sondern arbeitet auch als Radiomoderatorin und ist Pilotin. Im Interview mit uns spricht Jana über ihre Karriere als Stewardess und Pilotin, verrät ihr Traumreiseziel und spricht über ihre Radioshow und ihren eigenen Podcast. Auch über ihre Teilnahme bei GNTM, ihre Modelkarriere und ihre Zukunftspläne spricht Jana exklusiv mit uns.

Karriere als Stewardess und Pilotin

FIV: Hallo liebe Jana, wie schön, dass es heute mit dem Interview geklappt hat. Bei dir ist in letzter Zeit einiges passiert. Dein Leben ist so aufregend. Du bist Pilotin und hast davor als Stewardess gearbeitet. Wie kam es dazu, dass du in diesem Bereich tätig bist?

Jana: Die Berufswahl der Flugbegleiterin hat sich mehr oder weniger per Zufall ergeben, als ich während meines Lehramtstudiums gemerkt habe, dass mich das Studieren an sich nicht erfüllt und ich lieber erstmal weiter im klassischen Arbeitsleben ohne 9to5 Konditionen tätig sein möchte. Die Ausbildung war mehr eine scherzhafte Randbemerkung meiner Mutter – „Und wenn du fliegen könntest? Was würdest du tun?“ Ein paar Wochen später hatte ich einen Ausbildungsvertrag bei Germania, wurde später das Werbegesicht ihrer neuen Imagekampagne (Modelbackground sei Dank) und nach einem Jahr Kabinenleitung (umgangssprachlich Senior oder Purser genannt). Anfang 2019 wurde Insolvenz angemeldet und alle Mitarbeitenden entlassen. Ich wusste – ohne fliegen, ohne mich. Aber warum eigentlich nicht mal auf der anderen Seite der Cockpittür? Als ich nach Berlin zog, empfahl mir ein Bekannter eine Flugschule in Brandenburg und so ging die Ausbildung los.

Janas Traumreiseziel: New York

FIV: Als Flugbegleiterin bist du viel in der Welt rumgekommen. Was war bis jetzt dein schönstes Reiseziel und gibt es einen Ort auf der Welt an den du unbedingt einmal reisen willst?

Jana: Ich war Flugbegleiterin auf Mittelstrecke. Die romantische Vorstellung von Palmen, Sandstränden und Metropolen und dort immer in den tollsten Hotels aufzuwachen, habe ich also so nicht erlebt. Unbedingt reisen möchte ich trotzdem mal nach New York in der Vorweihnachtszeit – ein bisschen kitschig, ich weiß, aber das steht tatsächlich recht weit oben auf meiner Liste.

Photo: Nikk Martin

Journalismus hat die Beauty schon immer interessiert

FIV: Du bist nicht nur als Pilotin unterwegs, sondern hast ebenfalls deine eigene wöchentliche Talk-Show auf Radio Energy. Wolltest du schon immer etwas im journalistischen Bereich machen?

Jana: Den Austausch mit Lesenden oder Zuschauenden fand ich schon immer spannend – als ich noch Flugbegleiterin war, bekam ich auch eine Kolumne bei Travelbook und auf Instagram gab es meinen wöchentlichen #flightfactfriday mit Anekdoten und behind the scenes Infos aus der Fliegerei. Schreiben, reden, hinterfragen, zuhören, neues Lernen war immer schon ein großer Teil von mir und es freut mich natürlich, dass ich mittlerweile so viele unterschiedliche Möglichkeiten habe, dies auszuleben.

Das gefällt Jana am besten an ihrer Radioshow

FIV: In der Show führst du Interviews mit Stars und Influencern und sprichst über aktuelle Themen und Ereignisse. Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit als Radiomoderatorin?

Jana: Am besten sind wirklich die Gespräche und der Input durch unsere Gäste. Das Format heißt ja #Realtalk am Mittwoch, weil wir meist Menschen abseits des klassischen Lebenslaufs zu Gast haben und eben nicht darüber sprechen, was sowieso jeder Sender immer wieder thematisiert. Ein Mann, der Straßenkind war und heute Spiegelbestsellerautor ist, eine Frau die als Geisterjägerin arbeitet, eine andere, die ihr Geld auf Onlyfans verdient, ein Drogendealer der im härtesten Gefängnis Südamerikas saß und heute seinen Weg zu Gott gefunden hat oder zwei Freunde, die aus der Puppy-Play-Szene kommen und ihre sexuellen Fantasien mit Hundemasken ausleben. All diese Menschen haben Sachen erlebt, die sich teilweise meiner Vorstellungskraft entziehen und ich finde es sehr inspirierend und wichtig, in diesen diversen Austausch zu gehen.

So wichtig ist das Thema Feminismus!

FIV: In deiner Radioshow und deinem Podcast Neongrau sprichst du Themen, die dich bewegen, wie Feminismus an. Wie wichtig ist es für dich, dass mehr über solche Themen gesprochen wird?

Jana: Feminismus löst bei vielen eine Augen-Roll-Reaktion aus. Das kann ich sogar zum Teil verstehen, denn wer möchte schon Energie in das Durchbrechen alter Denkmuster verwenden, wenn man auch problemlos so weiter machen könnte wie zuvor. Jedoch brauchen nicht nur Frauen den Feminismus für Gleichberechtigung, sondern auch Männer. Nicht nur einer Frau sollte keine Sonderstellung zugewiesen werden, weil sie Pilotin ist oder ihre eigene Küche baut – auch Männer, die beispielsweise nicht zum „pumpen“ ins Fitnessstudio gehen oder sensibel sind, gerne tanzen oder malen, oder sich um Hausarbeit und Kinderbetreuung kümmern, sollten nicht weiter in eine Rolle gedrängt werden. Feminismus definiert für mich, dass jeder Mensch alles sein darf, (so lange er damit niemand anderen einschränkt) unabhängig seines biologischen Geschlechts.

Photo: Nikk Martin

Druck in der Modeindustrie schlimmer als auf Social Media!

FIV: Du stehst in der Öffentlichkeit und bist auf den Sozialen Medien als Social Media Persönlichkeit aktiv. Auch auf Social Media sprichst du über diese wichtigen Themen. Wie groß ist der Druck in dem Business immer „perfekt“ zu sein? Wie geht man damit am besten um?

Jana: Ich habe auf Instagram nie den Druck des Perfekt-sein-Müssens empfunden, was aber auch daran liegt, dass ich viele Jahre in der Modeindustrie gearbeitet habe, wo nochmal ein ganz anderer Wind weht. Damals bin ich dort abgestumpft und Social Media und die Menschen dort waren diejenigen, die mir wieder Selbstbewusstsein geschenkt haben. Meine Haare waren plötzlich besonders und nicht „zu rot“, mein Hüftmaß war plötzlich normal und nicht „too big“ und meine Gesamterscheinung war plötzlich „schön“ und nicht „exotisch“. Natürlich hat alles immer zwei Seiten – so auch die sozialen Medien. Generell sollten wir aktiv darauf achten, welchen Inhalten und Wertvorstellungen wir uns durch das Abonnieren von entsprechenden Accounts aussetzen. Ich räume regelmäßig mehrmals im Jahr meine abonnierten Konten auf, weil ich mir auch nur das anschauen möchte, was ich ästhetisch finde, ohne an mir selbst zu zweifeln, was mich inspiriert, ohne mich minderwertig zu fühlen und was mir Spaß macht aber nicht auf Kosten anderer.

GNTM als Sprungbrett: Danach ist man für seinen Erfolg selber verantwortlich!

FIV: Bekannt bist du unter anderem durch deine Teilnahme bei GNTM geworden und bist seitdem als Model erfolgreich. Wie hat sich dein Leben seit GNTM verändert?

Jana: GNTM hat mir im Anschluss an die Teilnahme einige Momente der Bekanntheit beschert. Bekannt zu werden ist leicht und dies bedarf heutzutage kaum einer außerordentlichen Fähigkeit – mehr als zwei Saisons in dieser Industrie bekannt zu BLEIBEN bzw. Bestand zu haben, ohne Trashformate nutzen zu wollen, ist etwas ganz anderes. Da ich verhältnismäßig schnell aus der Klumschen Agentur ausgestiegen bin und mir eine richtige Agentur gesucht habe und ich auch zu der Zeit kaum Online Präsenz hatte (Instagram Kanal, Tik Tok etc – gabs nicht), war die Bekanntheit nur von kurzer Dauer und hat eigentlich gar nicht so viel verändert, mit Ausnahme dessen, dass ich wirklich gutes Catwalktraining bekommen hatte, Interviewstrategien erkannt und erlernt habe und mich jetzt gut mit Verträgen auskenne. Mein Studium hatte ich vor der Teilnahme schon begonnen und nahm es danach wieder auf (allerdings nicht sehr lang, wie wir ja aufgrund meiner Flugbegleiter Historie wissen) und die wirkliche Bekanntheit kam gefühlt erst mit der Fliegerei, meinen Beiträgen dazu und der Kolumne – ich habe damals mit dem Content aus dem Flugzeug eine Nische bedient, die wenige Creator bespielt haben aber womit sich fast jeder identifizieren kann, da die meisten Menschen schon mal in  einem Flugzeug verreist sind. Ich hatte einfach zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee.

Photo: Nikk Martin

Highlight ihrer Modelkarriere: Strecke für die Women’s Health

FIV: Du bist als Model super erfolgreich und bist unter anderem schon auf der Fashion Week in Berlin gelaufen. Was war bisher dein Karriere Highlight als Model?

Jana: „super erfolgreich“ ist man nicht, nur weil man die Fashion Week in Berlin läuft (die eigentlich keine richtige Fashion Week ist und auch in der Industrie nicht wirklich anerkannt wird) –  die „echten“ FW sind die in Mailand, Paris, New York und London, auch die „big four“ genannt. Wenn du da mehrere Saisons hintereinander Shows läufst, DANN bist du „super erfolgreich“) Modeln ist bei Weitem nicht immer so glamourös wie es gesellschaftlich überzeichnet wird. Wenn ich ein Kataloginlay für ne Supermarktkette shoote, oder mein Gesicht auf einem Messeplakat für Versicherungen prangt, ist das auch modeln – aber daran wird meist weniger gedacht, wenn man diesen Begriff hört. Ein cooler Job war definitiv mal eine Strecke für die Women’s Health, als ich mitten im Winter angerufen wurde, ob ich am nächsten Tag am Meer in der Türkei das Editorial shooten könnte – mein erster Gedanke war damals „verdammt, wer füttert meine Katze“.

Janas Zukunftspläne für 2022

FIV: Zum Abschluss noch ein kurzer Blick in die Zukunft, wir sind gespannt, was du in der nächsten Zeit geplant hast: Hast du große Pläne wie einen Umzug oder Ähnliches oder steht etwas besonderes an? Gib uns doch einen kleinen Teaser, auf was sich deine Fans und Follower in nächster Zeit freuen dürfen!

Jana: Wie man weiß bin ich definitiv nicht der Typ Mensch, der weit in die Zukunft plant. Es stehen einige Ideen und Projekte an – was davon am Ende wie realisiert wird, bleibt für mich genauso spannend, wie für Euch.

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