Sativa, Indica, Hybrid & Ruderalis: Unterschied bei Cannabissorten

Vier Cannabis-Arten, vier unterschiedliche Wirkungen – aber welche passt zu dir? Erfahre, was Sativa, Indica, Hybrid und Ruderalis unterscheidet und warum jede Sorte einzigartig ist! Lern hier mehr über Cannabissorten.

Sativa, Indica, Hybrid & Ruderalis 🥦 Super kurz erklärt

Cannabis gibt es in vier Hauptarten, die sich in Wachstum, Wirkung und Herkunft unterscheiden. Während Sativa aus tropischen Regionen wie Südamerika, Thailand und Afrika stammt und für ihre aktivierende, kreative Wirkung bekannt ist, hat sich Indica in den Gebirgsregionen Indiens, Pakistans und Afghanistans entwickelt und sorgt für tiefe Entspannung. Hybrid-Sorten, gezüchtet ab den 1960ern in den USA, den Niederlanden und Kanada, kombinieren die Eigenschaften von Sativa und Indica für maßgeschneiderte Effekte. Ruderalis, die widerstandsfähigste Art, wächst in Russland und Zentralasien, bleibt klein, autoflowering und wird oft für medizinische Zwecke genutzt.

Welche Sorte kann was?

  1. Sativa – Hochwachsende Pflanze aus tropischen Regionen, anregende Wirkung, ideal für den Tag.
  2. Indica – Kompakt und buschig, entwickelt in Gebirgen, beruhigend und körperbetont.
  3. Hybrid – Mischung aus Sativa & Indica, vielseitige Effekte, gezielt gezüchtet.
  4. Ruderalis – Robuste Wildsorte, klein, autoflowering, niedriger THC-Gehalt.

Quelle: CannaZen / Cannabis Sorten

Sativa aus Südamerika, Thailand und Afrika

Sativa ist eine der ältesten bekannten Cannabis-Sorten und wurde bereits vor über 5.000 Jahren kultiviert. Archäologische Funde belegen ihren Anbau in Südamerika, Thailand und Afrika, wo sie sich optimal an das tropische Klima angepasst hat. Durch die langen Wachstumsperioden in diesen Regionen entwickelten Sativa-Pflanzen eine hohe, schlanke Struktur mit langen, dünnen Blättern. Ihre Fähigkeit, viel Licht aufzunehmen, macht sie ideal für sonnenreiche Standorte.

Im Gegensatz zu Indica, die sich eher in kälteren Regionen entwickelt hat, benötigt Sativa mehr Zeit zum Wachsen und Blühen – oft bis zu 14 Wochen. Ihre Pflanzen erreichen Höhen von bis zu 5 Metern und sind aufgrund der offenen Blütenstruktur widerstandsfähiger gegen Schimmel. Während Indica eher für tiefe Entspannung sorgt, bietet Sativa einen klaren, zerebralen Effekt. Ruderalis hingegen ist kleiner, autoflowering (automatisches Blühen nach circa 60 Tagen) und enthält weniger THC.

Sativa ist bekannt für ihre aktivierende Wirkung, die Kreativität und Produktivität steigert. Sie wird häufig von Künstlern, Musikern und Denkern genutzt, da sie den Geist anregt und die Stimmung hebt. Durch ihre belebende Wirkung eignet sie sich ideal für den Tagesgebrauch und kann sogar bei Depressionen und chronischer Müdigkeit unterstützend wirken. Viele medizinische Cannabis-Sorten mit hohem THC-Gehalt stammen von Sativa-Genetiken ab.

Sativa aus Südamerika, Thailand und Afrika

  • Seit über 5.000 Jahren kultiviert
  • Wächst hoch, schmale Blätter, lange Blütezeit
  • Belebend, kreativitätsfördernd, ideal für den Tag
  • Häufig in tropischen Klimazonen angebaut

Indica aus Indien, Pakistan und Afghanistan

Die Indica-Sorte hat ihre Wurzeln in den Gebirgsregionen Indiens, Pakistans und Afghanistans und wurde bereits vor über 3.000 Jahren gezielt kultiviert. In diesen kargen, trockenen Hochlandgebieten musste sich Indica an kurze Sommer und kalte Nächte anpassen. Dadurch entwickelte sie eine kompakte, buschige Struktur mit dichten Blüten, die reich an Harz sind – eine Eigenschaft, die sie besonders wertvoll für die Herstellung von Haschisch macht, das in diesen Regionen seit Jahrhunderten produziert wird.

Im Vergleich zu Sativa wächst Indica schneller und blüht innerhalb von 6 bis 9 Wochen, was sie für den Anbau besonders attraktiv macht. Sie bleibt mit einer durchschnittlichen Höhe von 1,5 Metern relativ klein und benötigt weniger Platz. Während Sativa eine aktivierende, zerebrale Wirkung hat, sorgt Indica für tiefe körperliche Entspannung und wird oft für medizinische Zwecke eingesetzt. Ruderalis hingegen besitzt kaum psychoaktive Eigenschaften, wird aber in Hybridzüchtungen genutzt, um Autoflowering-Fähigkeiten einzubringen.

Indica ist besonders für ihre beruhigende und schmerzlindernde Wirkung bekannt. Sie hilft bei Schlafproblemen, Muskelverspannungen und chronischen Schmerzen. Viele Patienten mit Angststörungen oder Schlafstörungen bevorzugen Indica, da sie entspannend wirkt und den Körper zur Ruhe kommen lässt. Durch ihren hohen CBD-Gehalt wird sie auch in der medizinischen Forschung intensiv genutzt.

Indica aus Indien, Pakistan und Afghanistan

  • Entwickelt in den Gebirgsregionen Asiens
  • Kompakt, buschig, kurze Blütezeit
  • Starke körperliche Entspannung, ideal für die Nacht
  • Hoher Harzgehalt, oft für Haschisch-Produktion genutzt

Hybrid aus USA, Niederlande und Kanada

Hybride Cannabis-Sorten sind eine relativ moderne Entwicklung und wurden ab den 1960er- und 1970er-Jahren gezielt gezüchtet. Mit der weltweiten Verbreitung von Cannabis begannen Züchter in den USA, den Niederlanden und Kanada, Sativa- und Indica-Sorten zu kreuzen, um die besten Eigenschaften beider Pflanzen zu kombinieren. Diese genetischen Kreuzungen ermöglichten es, Sorten mit spezifischen Wirkungen zu schaffen – zum Beispiel belebend, aber nicht zu intensiv, oder entspannend, ohne müde zu machen.

Hybride unterscheiden sich stark je nach Züchtung: Sativa-dominante Hybride fördern Kreativität und Fokus, während Indica-dominante Hybride für Entspannung sorgen. Ausgewogene Hybride bieten das Beste aus beiden Welten. Ruderalis wird oft eingekreuzt, um den Pflanzen eine Autoflowering-Eigenschaft zu verleihen, was sie besonders pflegeleicht macht. Während Sativa lange zum Blühen braucht und Indica kompakt bleibt, lassen sich Hybride an verschiedene Anbaubedingungen anpassen.

Die Wirkung eines Hybrids hängt von der Genetik ab. Viele moderne Sorten wurden so gezüchtet, dass sie gezielt bestimmte medizinische oder therapeutische Effekte haben. Manche helfen gegen Angst und Stress, andere steigern Energie und Kreativität. Diese Vielseitigkeit hat Hybride zu den beliebtesten Cannabis-Sorten der letzten Jahrzehnte gemacht, sowohl für medizinische als auch für Freizeitzwecke.

Hybrid aus USA, Niederlande und Kanada

  • Seit den 1960ern gezielt gezüchtet
  • Kombination aus Sativa- und Indica-Eigenschaften
  • Vielseitige Wirkung: entspannend oder belebend je nach Genetik
  • Optimiert für verschiedene Anbaubedingungen

Ruderalis aus Russland, Mongolei und Zentralasien

Ruderalis ist die ursprünglichste und widerstandsfähigste Cannabis-Art und wurde vor über 2.000 Jahren in den rauen Steppen Russlands, der Mongolei und Zentralasiens entdeckt. Sie hat sich in extremen Klimazonen entwickelt, wo kalte Temperaturen und kurze Sommer herrschen. Diese harschen Bedingungen führten dazu, dass Ruderalis eine einzigartige Eigenschaft entwickelte: die Autoflowering-Fähigkeit (blüht automatisch). Das bedeutet, dass sie unabhängig vom Lichtzyklus blüht, was sie für den Anbau besonders praktisch macht.

Während Sativa und Indica vom Wechsel der Tageslängen abhängig sind, beginnt Ruderalis bereits nach 3 bis 4 Wochen automatisch zu blühen. Die Pflanze bleibt mit 30 bis 80 cm relativ klein und produziert weniger THC als andere Cannabis-Arten. Aufgrund ihres niedrigen THC-Gehalts hat sie kaum psychoaktive Wirkung, wird aber wegen ihres hohen CBD-Gehalts geschätzt.

Ruderalis selbst hat nur eine geringe berauschende Wirkung, spielt aber eine entscheidende Rolle in der Cannabis-Züchtung. Sie wird oft mit Indica oder Sativa gekreuzt, um Hybride mit Autoflowering-Eigenschaften zu schaffen. Dies ermöglicht es, robuste, pflegeleichte Pflanzen mit schneller Blütezeit zu erzeugen. Vor allem im medizinischen Bereich ist Ruderalis gefragt, da sie reich an Cannabidiol (CBD) ist, das gegen Entzündungen, Schmerzen und Angstzustände helfen kann.

Ruderalis aus Russland, Mongolei und Zentralasien

  • Wächst in extremen Klimazonen, sehr widerstandsfähig
  • Klein, autoflowering, blüht unabhängig vom Lichtzyklus
  • Kaum THC, aber reich an CBD, ideal für medizinische Zwecke
  • Wird oft mit anderen Sorten gekreuzt, um Hybrid-Sorten robuster zu mache

Quelle: CannaZen / Cannabis Sorten