Backen was das Zeug hält! Backmädchen Britta im Interview

Britta ist eine leidenschaftliche Bäckerin, welche ihren eigenen Blog, Backmädchen 1967, betreibt, auf dem sie eine Vielzahl von Backrezepten von Kuchen und Brot bis hin zu Desserts und Gebäck teilt. Mit Fokus auf Einfachheit und der Verwendung leicht zugänglicher Zutaten ist Brittas Blog die Anlaufstelle für jeden, der leckere Backwaren kreieren möchte.

Erfolg beim Backen: Britta ist Ratgeber Nummer 1

In diesem Interview teilt Britta ihre Tipps und Tricks für erfolgreiches Backen mit Hefe und bietet wertvolle Ratschläge für Anfänger. Zudem erhältst du wertvolle Einblicke in ihre absoluten Lieblingsrezepte und Backutensilien, auf die sie keinesfalls mehr verzichten möchte. Sei gespannt!

Mehr Content von Britta:

Von A-Z: Apfel- bis Zitronenkuchen

FIV: Vielleicht kannst du dich vorab kurz mit deinen eigenen Worten vorstellen, damit unsere Leser:innen einen Eindruck von dir bekommen können. Wer bist du und was macht dich aus?

Britta: Hallo, ich bin Britta, 55 Jahre alt und komme aus dem schönen NRW. Ich bin glücklich verheiratet, Mutter von einer Tochter und einem Sohn, die aber mittlerweile schon erwachsen sind und ihre eigenen Wege gehen. Auf meinen Blog Backmaedchen 1967 dreht sich alles rund ums Backen.

Man findet dort angefangen von (A) wie Apfelkuchen bis (Z) wie Zitronen Kuchen, Brot und Brötchen, einfache Kuchen/Torten und Desserts, süß und herzhaft, Kleingebäck und Co., Gebäck aus verschiedenen Ländern und Food Trends.

Wichtig ist mir, dass die Rezepte einfach und unkompliziert sind und Zutaten beinhalten, die man so gut wie immer zu Hause hat oder diese problemlos zu besorgen sind. Ein kleines Spezialgebiet sind die Rezepte mit Lievito Madre, in diesen wird ein Teil der schon wenig verwendeten Hefe in meinen Hefeteig Rezepten nochmals reduziert und damit ersetzt.

So fing alles an: In Omas Küche

FIV: Erzähl doch mal – wann hat sich deine Liebe fürs Backen entwickelt und wie bist du dazu gekommen, was fasziniert dich daran?

Britta: Der Grundstein ist schon in meiner Kindheit gelegt worden, ich bin in einem Mehrgenerationenhaushalt groß geworden und habe viel Zeit mit meiner Oma in der Küche verbracht. Meine Oma hat selbst leidenschaftlich gerne gebacken. Ich durfte ihr oft dabei helfen und wir haben zusammen gebacken, dass war immer ein Highlight für mich.

Für mich ist Backen super entspannend und eine schöne Abwechslung zu dem oft so stressigen Alltag.

FIV:  Du kreierst sogar eigene Rezepte und änderst Rezepturen nach deinen individuellen Vorstellungen ab. Gibt es gewisse Basics, die man wissen muss damit solch Experimente gelingen oder würdest du sagen alles nach dem Motto „Einfach mal machen“?

Britta: Natürlich braucht man schon etwas Erfahrung, die kommt aber mit der Häufigkeit des Backens und dann darf man auch „Einfach mal machen“.  Ich sage immer, Versuch macht klug  und etwas Kreativität gehört auch dazu.

Hefeteig: Wenn Diven zum Teig werden

FIV: Was mich besonders interessiert ist das Backen mit Hefe. Bei vielen ist es immer wieder eine Überraschung ob der Teig aufgegangen ist. Welches sind die wichtigsten Tipps, die du einem Anfänger geben würdest?

Britta: Hefeteige sind immer kleine Diven, wichtig ist auf jeden Fall, dass die Flüssigkeit wie Wasser oder Milch in der man die Hefe auflöst nicht zu heiß ist, denn dann sterben die Hefekulturen und der Teig geht nicht mehr auf. Die Flüssigkeit sollte eine Temperatur zwischen 30 °C und 35 °C haben.

Die Hefe sollte auch nicht überlagert sein, egal ob man hier frische Hefe oder Trockenhefe verwendet. Wenn man keine Küchenmaschine besitzt, kann man Hefeteige auch gut mit der Hand kneten, hier ist aber Ausdauer angesagt, mit einer Küchenmaschine geht das deutlich einfacher.

Kneten was das Zeug hält

Ein Hefeteig sollte auf jeden Fall gut ausgeknetet sein, dass kann schon mal 10 Minuten dauern. Hier heißt es nicht zu wenig kneten, sonst bekommt der Teig keine Struktur und wird nicht fluffig, aber auch nicht zu viel kneten was die Struktur wieder zerstört, denn dann läuft der Teig breit und bleibt flach.

Der fertige Teig sollte gut abgedeckt an einem warmen Ort (ca. 32 °C) gehen, bis er sich gut verdoppelt hat, auf zu langes Backen bei hoher Temperatur sollte man auch achten, denn das macht das Hefegebäck am Ende trocken.

Eine gute Qualität der Zutaten ist mir sehr wichtig, ich benutze hauptsächlich Bio-Mehle für meine Backwaren oder ich mahle mit meiner Getreidemühle das Mehl selber. Bei Zucker verwende ich Sorten wie Rohrzucker, weißer Zucker, Vanillezucker und Puderzucker.

Achtung! Die häufigsten Fehler

FIV: Jetzt steht dem perfekten Hefeteig wohl nichts mehr im Weg. Erfahrungstechnisch, was würdest du denn sagen sind die häufigsten Fehler beim Handling mit Hefe?

Britta: Dies sind die Fehler die meiner Meinung nach oft gemacht werden:

  • Die Flüssigkeit, in der die Hefe aufgelöst wird, ist zu heiß.
  • Die Hefe ist zu alt
  • Der Teig wurde nicht lang genug geknetet.
  • Der Teig hat nicht lang genug geruht.

FIV: Mensch, das sind ja einige Dinge auf die man da achten muss. Welche Hefeart würdest du denn empfehlen und wie lagert man sie am besten, um eine maximale Haltbarkeit zu gewährleisten?

Britta: Ich verwende hauptsächlich frische Hefe, ich bin kein großer Fan von Trockenhefe, die frische Hefe lagere ich im Kühlschrank.

Knackige Brötchen: Das perfekte Rezept

FIV: Jetzt mal weg von der Hefe. Wer liebt es nicht – ein frisches Brot oder gar warme, knackige Brötchen zum Frühstück! Verrätst du uns die Zutaten für das perfekte Brot und vielleicht sogar einen Geheimtipp?

Britta: Das französische Baguette gehört zu den beliebtesten Rezepten im Blog, man braucht nicht viele Zutaten und bekommt trotzdem ein leckeres Brot, dass man mit herzhaftem und süßem Belag essen kann.

  • 500 g Baguettemehl T65 alternativ Mehl Type 550
  • 290 g Wasser kalt
  • 100 g Weizensauerteig
  • 10 g Salz
  • 5 g Frischhefe

Die richtigen Tools & Lieblingsgebäcke

FIV: Gibt es gewisse Tools oder Küchenmaschinen auf die du nicht mehr verzichten möchtest?

Britta: Meine Küchenmaschine die Ankarsrum, die möchte ich nicht mehr missen, denn die übernimmt das Kneten meiner Brot- und Brötchenteige und das Rühren meiner Kuchenteige.

FIV: Zum Abschluss würde ich gerne wissen: Welches Gebäck ist derzeit dein absolutes Lieblingsgebäck und könntest du uns verraten, ob du eher eine Vorliebe für süß oder deftig hast?

Britta: Puh…jetzt wird es schwierig für mich, eigentlich habe ich mehrere Lieblingsgebäcke das sind z.B. meine knusprigen Sonntagsbrötchen mit Sauerteig die sind super lecker und wirklich ganz schnell gemacht oder das Fougasse ein leckeres Beilagenbrot, dass ist auch in meinem Freundeskreis sehr beliebt.

Bei süßem Gebäck wären es z.B. meine Zimtschnecken mit Frischkäse-Frosting oder der Apfel-Käsekuchen mit Streusel. Das sind auf jeden Fall die Gebäcke, die gerade hier hoch im Kurs stehen. Ich würde sagen, meine Vorliebe liegt bei beidem gleich, ich liebe Süßes aber auch Deftiges.

Hier nochmal die Rezepte im Überblick:

FIV: Ich danke dir für deine wertvollen Tipps und die spannenden Einblicke in deine Arbeit!

Mehr Content von Britta: