Makro-Objektive: Abbildungsmaßstab, Brennweitenklasse, Bildqualität für Portrait & Beauty Fotografie
Das Fotografieren mit einem Makro-Objekt zeichnet sich durch den so bezeichneten Abbildungsmaßstab aus. Von diesem wird angegeben, wie groß das fotografierte bzw. aufgenommene Objekt auf dem Bildsensor oder Film wiedergegeben wird.
Makro-Objektive: Vom Kleinstlebewesen bis hin zum Staubkorn
Geht es um ein 1:1 Verhältnis, sind das Motiv und dessen Projektion auf Deiner Kamera und dessen Bildebene gleich groß. Sprich, dass ein ein Zentimeter großes Objekt auch als ein Zentimeter großes Motiv auf dem Aufnahmemedium bleibt. Liegt das Verhältnis zwischen 1:2, dann wird Dein Motiv nur halb so groß wiedergegeben. Bedeutet, ein Zentimeter wird zu 0,5 Zentimetern. In der Regel wird von einem Makro-Objektiv gesprochen, wenn der Abbildungsmaßstab 1:4 und größer ist. Um den größten Abbildungsmaßstab mit Deinem Makro-Objekt zu erzielen, musst Du als Fotograf sehr nah an das aufzunehmende Motiv herantreten können. Du musst so nah rangehen können, dass es Deiner Kamera gerade noch möglich ist, das Objekt scharf zustellen. Bezeichnet wird diese Entfernung als sogenannte „Naheinstellgrenze“.
Makro-Objektive kommen im Allgemeinen bei Fotografen zum Einsatz, die winzigste Details, Kleinlebewesen oder Insekten aufnehmen möchten. Dabei ist weniger bekannt, dass ein Makro-Objektiv alles fokussierte, so scharf darstellt, wie es nur die wenigsten Objektive in dieser Preisklasse können. Ausgenommen hiervon sind Aufnahmen auf großer Distanz. Wenn Du als gesonderten Wert auf Qualität der Schärfe legst und nicht zu tief in die Tasche greifen möchtest, dann ist ein Makro-Objektiv die optimale Anschaffung für Dich.
Die verschiedenen Klassen der Makros
Makros werden meist grob in drei Brennweitenklassen eingeteilt. Die kurzen Makro-Objektive haben eine Brennweite von ca. 50 mm und gehören zu den billigsten. Als günstigen Einstieg vielleicht ganz nett aber nicht wirklich zu empfehlen, mit Ausnahme der neueren mit einer Brennweite von etwa 60 mm. Konzipiert für Kameras mit einem APS-C-Sensor, erreichen sie ungefähr den gleichen Ausschnitt wie mit einer 100er Brennweite im Vollformat.
Die Mittelklasse der Makros bilden die Brennweiten um die 100 mm. Hierzu gehören beispielsweise die Tamron 90, Sigma 105, Tokina 100 und Canon 100. Diese stellen die wohl am meisten verwendeten und gekauften Makros dar. 150 – 180 mm ist die längste Brennweitenklasse und gewährleistet in der Makrofotografie eine äußerst komfortable Aufnahmeentfernung während des Abbildungsverhältnisses von 1:1. Insbesondere wenn Du Tiere fotografierst, haben sie so noch eine annehmbare Fluchtdistanz. Allerdings sind Makro-Objektive dieser Klasse die teuersten, schwersten und größte. Zudem verfügen sie nicht mehr über eine so große Lichtstärke.
Möglichkeiten mit dem Makro-Objektiv im Porträt- und Beautybereich
Makro-Objektive eignen sich außerdem hervorragend als Beauty- und Porträtobjektive. Neben einem erschwinglichen Preis entspricht die Brennweite etwa einem leichten Teleobjektiv, was ideal für Gesichtsproportionen ist. Die Objektive sind vergleichsweise handlich und leicht, und mit einer Lichtstärke von 2,8 noch ausreichend hoch. Dir als Beauty-Fotograf werden so Bildschnitte ermöglicht, wie Du sie meist mit anderen Objektiven wegen der Naheinstellgrenze, nicht hinbekommen würdest. Selbstverständlich werden im professionellen Segment hierzu langbrennweitige Teleobjektive genutzt, jedoch benötigt der Fotograf oft sehr viel Raum nach hinten und Bilder von oben aufzunehmen, erweißt sich als sehr schwierig.
Zudem gehören Teleobjektive in entsprechender Qualität zu den teuersten Anschaffungen. Hierbei solltest Du allerdings nicht nur ausschließlich an die extremsten Details denken wie etwa ein Teil von den Lippen oder Auge. Auch das wirklich formatfüllende Abbilden eines Gesichts, sowie Teilweises wegschneiden davon benötigt oftmals ein Makro. Nicht nur Hinblick auf die Vielseitigkeit und den Preis ist ein Makro-Objektiv unglaublich, denn auch Schärfe und Qualität sind unschlagbar. Achte jedoch darauf, dass die Ausdehnung der Tiefenschärfe im Nahbereich nur äußerst gering ist. Wähle die Blendenzahl somit nicht zu klein aus. Verwenden kannst Du Dein Makro natürlich auch für Produktaufnahmen als handliches Teleobjektiv mit hervorragender Lichtstärke.
Wenn Du Dich in der Welt richtig austoben möchtest und die vielen kleinen unscheinbaren Dinge eindrucksvoll festhalten möchtest, kommst Du um den Kauf eines Makro-Objektives nicht herum. Kleine Dinge bzw. Details werden ganz groß und Beautyhighlights besonders scharf in Szene gesetzt.