Fotografie-Basics: die Schärfentiefe

Mit dem Begriff Schärfentiefe beschreibt man die Ausdehnung des scharf abgebildeten Bereichs auf dem Foto. Bei einer kleinen Schärfentiefe ist nur der Vordergrund scharf, mit größer werdender Schärfentiefe wird das Foto in der Tiefe immer schärfer bis schließlich auch der ganze Hintergrund scharf ist. Das Mittel, mit dem die Schärfentiefe kontrolliert wird, ist die Blende. Eine kleine Blendenzahl liefert eine kleine Schärfentiefe (nur Vordergrund scharf), eine große Blendenzahl liefert eine große Schärfentiefe (alles bis hin zum Hintergrund wird scharf abgebildet).

Schärfentiefe – Was ist das denn?

Mit dem Begriff Schärfentiefe beschreibt man die Ausdehnung des scharf abgebildeten Bereichs auf dem Foto. Das Wort Schärfentiefe ist also durchaus wörtlich zu nehmen. Es ist ein Maß dafür, wie tief in das Foto hinein (oder korrekt formuliert: in den Objektraum hinein) alle Objekte scharf abgebildet werden. Eine geringe Schärfentiefe bedeutet also, dass nur Objekte im Vordergrund wirklich scharf abgebildet werden, während der Hintergrund verwischt. Umgekehrt bedeutet eine große Schärfentiefe, dass sowohl der Vordergrund als auch der Hintergrund scharf abgebildet werden. Für eine geringe Schärfentiefe musst Du daher sorgen, wenn Du zum Beispiel ein Portrait machen willst.

Dann interessiert ja nur die Person, der Hintergrund ist uninteressant. Wenn Du aber eine Landschaft fotografieren willst, dann ist es natürlich wünschenswert, für eine große Schärfentiefe zu sorgen, damit die Landschaft so tief wie möglich scharf abgebildet wird. In der Makrofotografie dagegen ist ein stark unscharfer Hintergrund wieder eher wünschenswert, damit sich der Blick des Betrachters voll und ganz auf das Objekt konzentriert – zum Beispiel eine Biene auf einer Blüte.

Dabei geht es ja nur um die Biene und etwa die Aderung in den Flügeln. Der Bach, der vielleicht einen halben Meter tiefer unter der Blüte fließt, interessiert dabei nicht und kann im verschwommenen Hintergrund aufgehen. Wenn Du das Objekt geschickt platzierst, dann kannst Du durch eine entsprechend eingestellte Brennweite und Schärfentiefe den Blick des Betrachters gezielt auf das Objekt lenken. Dazu musst Du die Schärfentiefe so eng wie möglich um das Hauptmotiv legen. Vorder- und Hintergrund werden dadurch weniger scharf abgebildet und das Objekt liegt voll und ganz im scharfen Bereich. Das nennt man dann selektive Unschärfe.

Schärfentiefe – wie mache ich das?

Das Mittel, mit dem Du die Schärfentiefe beeinflussen kannst, ist die Blende. Eine große Blende liefert eine geringe Schärfentiefe, eine kleine Blende liefert eine große Schärfentiefe. Beachte dabei bitte, dass im Fotografenjargon mit großer Blende eine große Blendenöffnung und damit eine kleine Blendenzahl gemeint ist. f/2,8 liefert also eine kleine Schärfentiefe (Hintergrund unscharf), f/16 dagegen eine große Schärfentiefe (Hintergrund scharf). Für das oben erwähnte Beispiel einer Portraitaufnahme musst Du also eine kleine Blendenzahl einstellen, damit die Person sich vom Hintergrund abhebt. Das nennt man auch freistellen.

Das gleiche gilt für die Biene auf der Blüte. Sie hebt sich hervorragend gegen den darunter fließenden Bach ab, wenn Du eine kleine Blendenzahl einstellst (mit großer Blende fotografierst, wie ein Fotograf sagen würde). Für unsere Landschaft musst Du hingegen eine große Blendenzahl einstellen, damit so viel wie möglich davon scharf abgebildet wird. Eine kleine Blende sorgt natürlich dafür, dass wenig Licht auf den Sensor fällt. Daher darfst Du nicht vergessen, die Verschlusszeit länger einzustellen und ggf. den ISO-Wert zu erhöhen.

Höhere ISO-Werte wirken sich aber nachteilig auf die Bildqualität aus, so dass man dann eher zu einem Stativ greifen sollte. Bei den allermeisten Kameras gibt es natürlich eine Automatik-Funktion („Av“ heißt diese Einstellung zum Beispiel bei Canon), bei der Du Dich nur um die Blendenzahl kümmern musst und die Kamera dann die Verschlusszeit und den ISO-Wert automatisch anpasst – trotzdem solltest Du ein Auge darauf halten, was Deine Kamera da einstellt; das ist nämlich nicht immer richtig.

Die Schärfentiefe ist ein wichtiges Gestaltungsmittel. Mit einer kleinen Schärfentiefe einerseits können Objekte (insbesondere Personen bei Portraitaufnahmen) vom Hintergrund abgehoben werden (freistellen). Andererseits werden bei einer großen Schärfentiefe alle Objekte einschließlich des Hintergrunds scharf abgebildet (wichtig für Landschaftsaufnahmen). Die Schärfentiefe wird über die Blende kontrolliert. Eine kleine Blendenzahl liefert eine kleine Schärfentiefe, eine große Blendenzahl liefert eine große Schärfentiefe.

Schärfentiefe bei Landschaftsfotografie

Blende & Schärfentiefe – einfach erklärt