Geschäftsidee entwickeln: Idee finden, Firma gründen – So geht’s

Geschäftsidee & Firma gründen - Je detaillierter du planst und organisierst, je komplexer dein Konstrukt und das Gerüst der Firma ist, desto mehr wird darüber gesprochen - am Ende musst du deine Firma, deine Idee, dein Geschäftsmodell binnen 15 Sekunden verständlich vorstellen können. Zwei große Aspekte stehen bei der Gründung im Vordergrund: Was kannst du? Was willst du? Daraus ergibt sich oft ein konkreter Bereich, in dem du eine Idee platzieren kannst und deinen "unfairen Vorteil" mitbringst (Wissen, Netzwerk, usw). Erst mit der richtigen Idee, lohnt es sich eine Firma zu gründen. Welche Unternehmensformen gibt es? Lies hier Teil 2 von Firma gründen: Unternehmensformen.

Geschäftsidee: Damit fängt die Selbstständigkeit an

15 Sekunden, so lang ist die kürzeste Zeit für einen Pitch, ein sogenannter “Elevator Pitch”. Diese Form verwendet man z.B. bei extrem kurzen Begegnungen, im Alltag, auf Events, oder am Flughafen. Nicht viel Zeit verschwenden, das Wichtigste, weiter geht's. Die längste Form des kurzen “Elevator Pitches” geht dabei 45 Sekunden. Das heißt, für die Präsentation hast du ca. 15 Sekunden, bis 45 Sekunden. Innerhalb dieses kurzen Zeitfensters muss alles Wichtige für den Banker, den Kunden oder den Investoren verständlich erklärt werden.

Was genau ist deine Idee?

Ideen kreieren? Geh offen durch die Welt

Flanieren! Das gute Flanieren! Falls du das Wort noch nicht kanntest, ich habe es auch irgendwo mal aufgeschnappt! Flanieren ist sozusagen “spazieren gehen, ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben”. Mein absoluter Favorit für Ideen, aber auch für einen freien Kopf! Ich selbst laufe gerne Stunden umher und mache nebenbei Skripte für Bücher oder für Reden, manchmal auch für Geschäftsmodelle. Teilweise laufe ich etwa 15 km an einem Sonntag. Flanieren! Das Gute Flanieren.

Ideen kreieren geht aber nicht nur indem du dich aktiv darauf einlässt, natürlich geht es auch passiv. Tägliche kleine Probleme, die dir in der Altstadt begegnen. Herausforderungen im Alltag. Kleine nützliche Erweiterung für deine Mitmenschen. Wenn du jetzt z.B. immer mehr E-Scooter in der Innenstadt siehst, würde es Sinn machen sich über das Phänomen ein paar Gedanken zu machen.

Stelle dir Fragen zu Alltagsproblemen

  • Gibt es schon das passende Schloss für E-Scooter? Gibt es schon einfach installierbare Lichtanlagen?
  • Gibt es schon Soundsysteme und Musik?
  • Was ist mit einer App und einer kleinen Tracking Box, um den Scooter wiederzufinden, z.B. bei Diebstahl?

Wo siehst du Lücken, fehlende Konzepte?

Auch im privaten Umfeld lassen sich solche Ideen finden. Wer Freunde in seinem Umfeld hat, die Kinder haben, könnte hier anknüpfen und sagen, wie könnte man das Leben der Eltern erleichtern? Babys wachsen schnell und brauchen dementsprechend ständig neue Kleidung, aber auch neues Spielzeug, das ihrem Alter entspricht. Vielleicht gibt es noch Potential im Onlinehandel, oder auch Tauschmöglichkeiten. Gibt es vielleicht schon eine Plattform auf der sich Eltern absprechen können und für den Kindergarten abstimmen, Spielzeiten oder auch Babysitting vereinbaren können? Vielleicht ein gemeinsamer Terminkalender mit befreundeten Ehepaar aus dem Kindergarten und der Schule?

Stell dir am Anfang viele Fragen! Die meisten werden natürlich zu der Erkenntnis führen, alles ist schon einmal dagewesen! Aber irgendwann erwischt du ein paar Fragen, die interessant sind und noch kein Konzept haben! Ideen zwanghaft zu kreieren ist möglich, aber erfordert Zeit. Als Unternehmer wirst du wahrscheinlich ständig neue Ideen haben. Du entwickelst erst nach einiger Zeit ein Gespür dafür, was sinnvolle Gedankengänge sind und was nur Zeitverschwendung.

Notizbuch und Smartphone immer griffbereit halten

Deshalb ist meine Empfehlung, stets einen kleinen Notizblock und einen Stift dabei zu haben, bzw. einfach das Smartphone mit passender App für Notizen. Ohne viel Schnickschnack, notierst du dir einfach nur Stichpunkte und sammelst. Wenn du eine gute Idee hast, halte sie schriftlich fest! Denn oft kommen Ideen ganz plötzlich und müssen festgehalten werden. Während du mit Freunden sprichst, während du beim Sport bist oder einfach nur beim Spazieren gehen. Natürlich hast du nicht immer gleich den passenden Gesprächspartner für die Validierung (Prüfung) einer Idee, oder ein Notebook, um selbst ausführlichere Datenanalysen anzufertigen.

Manchmal ist es auch gut, eine Idee liegen zu lassen, wenn sie aber bereits notiert ist, kann sie nicht mehr vergessen werden. Dein Geist erinnert sich also ständig unterbewusst wieder an die Idee. So wirst du über die Zeit auf sinnvolle Ergänzungen kommen, oder zu dem Schluss, dass die Idee doch nicht so gut ist.

In der Zeit, in der deine Notizen gut und sicher verwahrt sind, kannst du dir weitere Fragen stellen. Wie sieht die Marktlage aus? Gibt es Vergleichsangebote im Internet? Gibt es vielleicht auch Konkurrenz die gar nicht bedacht wurde? Wenn du die Leute in der Innenstadt siehst, könntest du sie dir mit deinem Produkt vorstellen? Für manche Ideen existiert natürlich noch kein Markt, versuch dich deshalb in die Menschen hinein zu versetzen. Was sind die täglichen Aufgaben, Herausforderungen und Probleme die auf Sie zukommen? Würde deine Geschäftsidee Zeit, Geld und Aufwand sparen? Die wichtigsten Problemstellung und Antworten notierst du in deinem Notizbuch oder in der App.

Was kannst du? Was willst du - persönliche Wünsche

Du musst Spaß an deinem Job haben! Denn, du bist die einzige Person, die immer verpflichtet sein wird, sich um das Unternehmen zu kümmern. Wenn du dein eigenes Business nicht magst, bist du schnell demotiviert Aufgaben zu erledigen und für Probleme zu lösen. Deshalb solltest du dich auch immer fragen, was kannst du? Was willst du?

Die Frage, was kannst du / was willst du, hilft dir dein Geschäftsmodell und deine Ideen in eine Richtung zu pushen, in der du dich gut auskennst und für die du wichtige Fähigkeiten und Qualifikationen hast. Die Frage erlaubt dir einen Blick in die Zukunft und dementsprechend auch in die nötigen, strategischen Entwicklungen deiner Firma, um deine eigenen Ziele zu erreichen. Du selbst darfst dich als Unternehmer nicht aus den Augen verlieren. Während man als Angestellter in vielen Positionen arbeiten kann, da man nur ein Teilgebiet übernimmt, ist es bei Geschäftsführern anders.

Du musst Generalist sein, nicht Spezialist.

Der klassische Fehler von Jungunternehmern, in großer Zahl, sind Restaurants: “Ich mache ein Restaurant auf!” Ohne Vorerfahrung im Service, ohne Erfahrungen als Koch und ohne irgendwelche Erfahrungen aus der Gastronomie, es klingt ja so einfach. Ein kleiner Onlineshop und schon habe ich Kunden. Dem ist nicht so! Wenn die Welt im Internet so einfach wäre, wäre ich schon lange Milliardär! Egal ob Restaurant oder Onlineshop, du musst mehr liefern als nur eine Plattform besitzen. Deshalb versuche deine Fähigkeiten und Vorlieben mit deiner Geschäftsidee zu verbinden.

Brainstormings und Ideenentwicklung: Validierung

Mit Freunden, oder Teamkollegen an Ideen zu arbeiten, das macht wirklich Spaß! Insbesondere weil jeder seine ganz eigenen Gedanken mit einbringt. Der eine ist Single, der andere lebt in einer Beziehung, der eine ist 18 Jahre alt, die andere 35 Jahre. Wie beim Tennis fliegen die Ideen hin und her! Auch bei guten Gesprächen mit Freunden lassen sich deshalb gute Ideen entwickeln bzw. validieren. Insbesondere weil du eine vollkommen andere Perspektive bekommst, die sich von deinen Ansichten unterscheidet.

Wir selbst denken natürlich vornehmlich an Probleme und Herausforderungen, die wir aus dem eigenen Alltag kennen. Das beschränkt uns im Denken, da wir natürlich in der Regel genau bei dem bleiben wollen, was wir sowieso schon kennen. Höre anderen zu, denn als Unternehmer kannst du die Probleme der Menschen unter Umständen lösen und daraus noch ein gewinnbringendes Geschäft für dich machen. Das können die Wenigsten!

Diese Methode eignet sich also besonders gut, um Einblicke in die Gedanken, Bedürfnisse und Wünsche von anderen Personen zu bekommen. Noch besser, in so einem Brainstorming kann man natürlich wesentlich persönlicher sprechen, als wie beispielsweise mit Kunden in Befragungen. Natürlich sind die Antworten meist auch ehrlicher und direkter. Freunde geben einem meistens eine ehrliche Einschätzung und natürlich auch eine private Perspektive - nutze deshalb Gespräche mit Freunden und engen Mitarbeitern für deine Ideenfindung und Validierung.

Die zündende Idee: Da ist sie ja!

Wenn du dich nicht explizit auf den Ideenfindungsprozess einlässt, kommst die nächste zündende Idee in der Regel ganz spontan und ist auf einmal da. Die zündende Idee erkennt man daran, dass sie profitabel ist, in Relation zu allen anderen einfach zu verwirklichen und dass du selbst davon gefesselt bist, nicht nur für eine Stunde, sondern für ein paar Tage uns sie dich einfach nicht mehr loslässt!

Du hast dich entschieden! Jetzt kannst du deine Idee entwickeln. Wer zu Beginn einfach nur einen Handel eröffnen will, für Produkt XY, der stellt früher oder später fest, dass es sich vielleicht lohnt entweder nur auf Privatkunden oder ausschließlich auf Geschäftskunden zu setzten. Im nächsten Schritt gäbe es natürlich auch verschiedene Branding Methoden, wie wird die Marke dargestellt? Alternativ, jung und cool, seriös und minimal im Design, bunt und laut, viele Möglichkeiten. Wie siehst du deine Geschäftsidee auf die Schnelle?

Jetzt geht es wieder an die Validierung, alle Punkte die wir schon am Anfang erwähnt haben, deine Fähigkeiten und Defizite im Bezug auf das Geschäftsmodell, der Markt, die Kunden, der Wettbewerb, das Marketing, der Preis, und so weiter. Je mehr Übung du hast, desto schneller geht so eine Validierung. Irgendwann reicht dir ein Kaffee, 10 Minuten mit dem Notebook und WLAN, fertig.

Firma gründen: Businessplan in kurz

Jetzt geht es los, jetzt wird gegründet! Egal, wie gut du dein Konzept berechnet hast, am Ende ist es immer trial-and-error. Denn niemand kann die Zukunft vorhersagen. Wie du bei großen Ikonen aus der Wirtschaft siehst, wie Jeff Bezos, dem Amazon Gründer, sind sogar Projekte von absoluten Profis nie zu 100% kalkulierbar. Auch wenn dir der größte Onlineshop der Welt gehört, schaffst du es nicht automatisch eine Suchmaschine zu etablieren, sogar eine noch näher liegende Auktionsplattform hat es nicht geschafft. Obwohl man meinen müsste, das Unternehmen hat die nötige Expertise, das nötige Eigenkapital, sogar schon die eigene Reichweite. Jetzt eine Handelsplattform für professionelle Händler mit einer für private Händler zu ergänzen, hört sich erstmal nicht besonders schwer an. Dennoch ist das Auktionshaus gescheitert! Wenn du also ein Projekt gründest, ohne die Expertise bereits einen Weltmarktführer aufgebaut zu haben, ohne endlose Summen an Eigenkapital, ohne Reichweite, dann sei dir dessen bewusst, dass es genauso auch schief gehen kann.

Das spornt dich dann wieder an, täglich 0,5% mehr zu leisten, als deine Konkurrenten. Zu guter Letzt geht es deshalb, wie immer an die Kosten, die wichtigsten Fragen für dich:

  • Gründer - Wie teuer ist dein Leben?
  • Produkt - Entwicklung und Weiterentwicklung
  • Personal - Welche Qualität / Preisklasse benötigst du?
  • Marketing - Entwicklung und Media Budget
  • Zukunft - Kostenplanung und Abdeckung

Du hast alles gecheckt - deine Geschäftsidee steht? Die Validierung, Bewertung, Einschätzung der Kosten, alles erledigt? Jetzt stellt sich für dich als Gründer die Frage, muss ich einen Businessplan schreiben? Die Frage lässt sich nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantworten. Je mehr Erfahrung du hast und je kleiner das Projekt, desto eher lautet die Antwort nein. Je kleiner deine Erfahrung und je größer das Projekt, desto eher lautet sie ja.