Speaker werden: Mit Wissen Geld verdienen, Checkliste und Tipps vom Experten – Interview

Speaker werden – Was macht ein Speaker? Wie viel verdient ein Speaker? Wie wird man Speaker, braucht man eine Ausbildung? Nach unserem Speaker Agentur Interview haben wir einige Rückmeldung bekommen zum Thema: Speaker sein und Speaker werden. Deshalb haben wir uns heute noch einmal kurz mit dem Inhaber der Speaker Agentur Keynote Speaker One getroffen, um über die Frage zu sprechen, wie viele unsere Leser interessiert: Wie werde ich Speaker? Wie viel verdient man als Speaker? Kann jeder Speaker werden? Außerdem wollten wir zu Beginn noch erfahren, wie virtuelle Vorträge die Welt von Speaking verändern – oder auch nicht? Das erfahren wir jetzt, im zweiten Interview.

Danke an Keynote Speaker One: Speaker Agentur (extern).

Wie viel verdient man als Speaker?

FIV: Danke, dass du dir noch einmal Zeit genommen hast! Heute wollen wir erfahren, welche Tipps du hast, für die, die Speaker werden wollen. Nicht nur als Überleitungen zu meinen Fragen zum Thema Speaker werden, ich muss dich fragen! Viele interessiert sicher eines ganz besonders: Wie viel verdient man als Speaker?

Wissen das Geld schafft, bringt Geld. Also einfach gesagt, je effektiver dein Wissen zur Erreichung von Zielen dient, das muss nicht immer Geld sein, es könnte auch um den Aufbau von Netzwerken gehen, zum Beispiel bei Wirtschaftsvertretern, allgemeiner eher bekannt als Lobbyisten, desto höher wird der Wissenstransfer kalkuliert und berechnet. Kurz: Wenn du es schaffst, mehr Geld für den Kunden zu generieren, kannst du Berater bzw. Speaker werden.

Zunächst ist mir aber wichtig, Speaker arbeiten nicht nur für Geld!

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Preise für Speaking, Workshop und Coaching

Es gibt viele Leute die es, sagen wir mal, geschafft haben, für die Geld auch nicht mehr den Stellenwert hat, den es für andere hat, die noch am Anfang sind. Sie wollen ihr Wissen und ihre Erfahrung an die nächste Generation weitergeben. Wenn beispielsweise Millionäre, die auf einer kleinen Startup Konferenz sprechen. Ihnen geht es primär nicht um das Geld, sondern darum andere Menschen zu helfen, zu motivieren.

Um auf deine Frage nach dem Verdienst zukommen, wer als Speaker anfängt, ohne Agentur, der ist mit dreistelligen Honoraren schon gut dabei. In der Regel handelt es sich ja nur um eine Stunde Arbeit vor Ort. Natürlich kommt Vorbereitung dazu, Reise, der letztendliche Input für die Teilnehmenden, ist aber häufig auf 60 Minuten begrenzt, wenn es um ein Speaking geht. Das sind die Anfänge. Bei Events mit über 200 Teilnehmern sprechen in der Regel Personen, die im vierstelligen, fünfstelligen Bereich verdienen.

Dann gibt es noch ganze Workshops oder Coachings, sozusagen Speakings mit gleichzeitigen Mentoring. Solche ein Tag kann beispielsweise so aussehen, dass jeweils ein Vortrag gegeben wird, für 30 bis 60 Minuten, danach kommt eine Arbeitseinheit, für 30 bis 120 Minuten. Dieser Wechsel findet weil, 4 Mal statt. Der Aufwand in der Vorbereitung, ist hier natürlich deutlich höher. Dementsprechend gibt es hier auch ein höheres Honorar.

Wenn es um prominente Speaker geht, aber auch um Geschäftsführer von großen Unternehmen, sprechen wir in der Regel von vierstelligen bis sechsstelligen Beträgen, für einen Termin.

Die Informationen müssen dir erst einmal reichen!

Themen, mit denen du als Speaker viel Geld verdienst

FIV: In welchen Bereichen oder anders gesagt, mit welchen Inhalten und Vorträgen, kann man als Redner besonders viel Geld verdienen?

Die Frage würde ich dir so beantworten: Achte nicht auf die Themen, sondern auf die Kunden bzw. Branchen. Auch ein guter Tipp, für alle die, die Speaker werden wollen. Welche Industrie, Wirtschaft oder welcher Handelsbereich hat hohe Umsätze und gleichzeitig viele Unternehmen, also potenzielle Auftraggeber?

Ein einfacher, klassischer Bereich, den wirklich jeder kennt, sind Banken und Finanzinstitute. Sie verwalten Vermögen von wohlhabenden Menschen und sind dementsprechend immer auf der Suche nach neuen Inputs aus allen Bereichen. Egal ob Marketing für Reichweite, Vertrieb für Abschlüsse oder Digitalisierung in Unternehmen, für effizientere, interne Arbeitsprozesse. Solche vermögenden Kunden sind natürlich dementsprechend bereit, mehr für gute Inhalte zu zahlen.

Beispiel: Mimik-Training  für Vermögensverwalter

FIV: Kannst du mir ein Beispiel nennen, für so einen speziellen und gleichzeitig profitablen Bereich?

Ein praktisches Beispiel, einer unsere Speaker beschäftigt sich insbesondere mit Mimik. Das bedeutet, er liest Gesichter, genauer, die Regung im Gesicht des Gegenübers. Er kann also sehen, ob jemand einer Meinung zustimmen oder nicht, ganz einfach gesagt. Wenn jetzt also ein Vermögensverwalter vor einem wohlhabenden Menschen im Meeting sitzt, verschiedenen Optionen der Geldanlage vorschlägt, kann er oder sie anhand des Gesichtsausdrucks erkennen, ob der Kunde eher zustimmen ist oder ablehnend, ganz egal was er oder sie das explizit sagt.

Vielleicht lehnt ein Klient eine bestimmte Anlageformen ab, einfach aus Prinzip oder weil er oder sie mit anderen Plänen in das Gespräch gegangen ist. Am Gesichtsausdruck erkennt man aber, dass großes Interesse besteht, deshalb sollte der Vermögensberater jetzt nicht das Thema wechseln, sondern vielleicht noch etwas weiter bohren, noch einmal Vorteile nennen und so weiter. Das ist ein einfaches Beispiel, doch diese einfache Aktion erwirtschaftet am Ende vielleicht einen zusätzlichen Umsatz von 10 Millionen. Das alles durch ab 1 Tag lernen.

Solches Wissen, solche Fähigkeiten sind Gold wert, wenn es um Anlageberatung geht.

Speaker werden: Tipps vom Experten

FIV: Danke für den Einblick. An diesem Beispiel sieht man auch direkt, wie tief die Themen bei euren Speakings bzw. den Kunden gehen können. Ich würde die Mimik auch gern lesen können in Interview! Wo hacke ich nach, wo nicht, sehr spannend. Das bringt uns direkt zu den Fragen für unsere Leser, die Speaker werden wollen! Wie wird man Speaker und was braucht man dafür?

Checkliste: Speaker werden

Hier würde ich dir ganz Speaker-Like, kurzgefasst Stichpunkte gegeben. Lass mich kurz eine Sekunde nachdenken. In ganz, ganz kurz gesagt, das braucht es, zum Speaker zu werden:

  1. Wer bist du? Generalist, Spezialist oder eine bekannte Person
  2. Du brauchst eine Erfolgsgeschichte oder spezielles Können, das zu Erfolgen führt
  3. Du brauchst ein Thema, besser noch einen vorbereiteten Vortrag auf Folien
  4. Du brauchst Erfahrung und Reputation durch Projekt und Kunden
  5. Du brauchst Netzwerk, Reichweite, Aufträge, Folgeaufträge und Weiterempfehlung

Dein Auftritt: Persönlichkeit und Thema

FIV: Was müssen die Leser, die Speaker werden wollen, zu den einzelnen Bereichen, die du eben genannt hast, wissen?

Ok, fassen wir noch einmal in ganz, ganz kurz zusammen. Du musst entscheiden, wie du auftreten willst. Es gibt Generalisten, so wie Geschäftsführer, Manager, Selfmade Millionäre, die sich nicht auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren, sondern komplexere Zusammenhänge überblicken, verstehen und auch erklären können. Sie kennen die Arbeitsschritte, dafür häufig nicht die Arbeit selbst. Einfach gesagt, jemand hatte die Idee zu einer Software, kann aber nicht programmieren. Programmierer erledigen die Arbeit, sie oder er kümmert sich um die Geschäftsführung und Entwicklung des Unternehmens, zwischen Programmierung, Vertrieb, Buchhaltung, Personalmanagement, Standortmanagement, usw. Das gleiche gilt auch in Wirtschaft und Politik. Hier ist es wichtig, Reputation als Speaker zu haben, das bedeutet, die Leute wissen wofür man steht.

Bist du solche in Generalist? Oder bist du Spezialist, also der Programmierer, der weiß, wie man Ideen umsetzt und daraus eine Anwendung baut.

Das sind Spezialisten, sie beschäftigen sich mit einem genauen Thema. Der Programmierer vielleicht mit Industrie 4.0 in der Digitalisierung, expliziter mit „Automatismen in Produktionsstraßen die Automobilindustrie“. Ein Generalist würde eher einen Vortrag halten über „Industrie 4.0 in der Autobranche“.

Wichtig für diese beiden Personengruppen von Speakern, sie brauchen Erfolgsgeschichten! Denn nur, wer Erfolgsgeschichten vorzuweisen hat, wird von anderen als Mentor wahrgenommen.

Dann gibt es noch bekannte Personen, sie werden gebucht für Ihren Namen, aus internen und / oder externen Reputations-Gründen.

Finde also zuallererst deine Persönlichkeit zu Darstellung nach außen und dein Thema, bzw. deine Themen.

Erfahrung und Reputation (guter Ruf für Weiterempfehlung)

FIV: Was meintest du mit Erfahrung und Reputation?

Erfahrungen bestehen aus vielen Komponenten, das aller wichtigste ist die Erfolgsgeschichte. Du machst deinen Beruf seit 20 Jahren und das mit Erfolg. Oder, du hast eine Anwendung programmiert, die es so noch nicht gab. Du bist top im Personalmanagement und gibst deine Erfahrungen als Headhunter jetzt weiter. Du hast ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. All das, sind Erfolgsgeschichten.

Gleichzeitig ist aber auch das Scheitern ok, das heißt Fehler die gemacht wurden. Der Mix aus Erfolg und scheitern kreiert dann die Heldengeschichte. Je nachdem, wie emotional man die eigene Rede aufbauen will, ein sehr starkes Tool für die Emotionalisierung der Zuhörer.

Spitze Vortrags-Themen als Türöffner für Speaker

Damit sind wir wieder beim Thema. Du brauchst ein Thema, dass du verstehst und erklären kannst. Gerade, wenn du am Anfang bist und noch keinen großen Namen hast, brauchst du ein genaues Thema, dass dich ausmacht. Im Marketing nennt man das den „Longtail“.

FIV: Kannst du das noch ein wenig genauer erklären?

Vorher waren wir bei Industrie 4.0. Als Thema sehr allgemein. Ein Longtail wäre dann das Thema „Industrie 4.0: Automatismen in Produktionsstraßen die Automobilindustrie“. Es ist wesentlich einfacher sich zu etablieren, wenn die Konkurrenz klein ist. Das typische Prinzip von Angebot und Nachfrage. Deshalb sollten vor allem junge Menschen darauf setzen, die Speaker werden wollen, dass sie sich in neuen Themen platzieren, hier können sie insbesondere ältere Menschen ansprechen und zu ihren Kunden machen. Diesen fehlt das neue Wissen, gleichzeitig haben sie schon Vermögen, um dich zu bezahlen, einfach gesagt. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Jetzt kommt nur noch die große Frage, wie bekommt man Kunden? Netzwerk und Reichweite sind die Antwort. Dabei unterscheidet es sich, je nachdem, ob es um qualitative oder quantitative Netzwerke geht. Wer sich zum Beispiel mit der besagten „Automatisierung in der Automobilfertigung“ beschäftigt, braucht keine großen Verteilerlisten, sondern gezielte, wenige Ansprechpartner in den großen Firmen und Konzernen. Wer sich aber beispielsweise mit dem Thema „Selbständig werden und Geld verdienen“ beschäftigt, muss sehr viele Menschen (Privatpersonen) ansprechen, um davon Leben zu können.

Ganz allgemein würde ich sagen, wie immer, wenn man Unternehmer werden will, du brauchst ein bestimmtes Thema, du musst dann genug daran arbeiten und du musst Leute finden, die deine Arbeit schätzen.

Ausbildung zum Speaker sinnvoll?

FIV: Gibt es eigentlich eine Speaker Ausbildung?

Die meisten Speaker sind Autodidakten. Sie können etwas gut und können es auch erklären. Eine Ausbildung halte ich für nicht sinnvoll, zumindest keine, die länger als ein kleines Coaching ist, von einem anderen, renommierten Experten. Auch praktisch um zu erkennen, auf welche Kriterien man selbst achten würde, wenn man einen Coach sucht. Die Gefahr ist aber, der eine erzählt dies, der andere das. Was du dann als Speaker verlierst, ist deine authentische Art, egal ob ruhig oder aufgedreht als Entertainer. Ich würde also sagen, ein Coaching um Inhalte besser zu verpacken, zu vermitteln, in Präsentation und Aufbau, sinnvoll. Alles was die Persönlichkeit verändert, sollte gut überlegt sein.

Live oder virtuell: Vorteile und Nachteile

FIV: Aus aktuellem Anlass und bei all der Digitalisierung, was findest du als Experte besser: Live oder virtuell? Warum: Gerade durch die Zeit mit Covid haben wir vieles, was vorher fast immer offline war, online gemacht. Zum Beispiel auch Meetings, Workshops und natürlich Weiterbildungen, Coachings. Hattest du digitale Vorträge?

In den letzten anderthalb Jahren hatte ich auch sehr viel digitale Vorträge. Ich bin aber kein Fan davon, zumindest nicht mit den aktuellen Lösungen und Bandbreiten!

Zum Beispiel musste ich gerade erst eine Gruppe von 260 Personen, auf drei Gruppen aufteilen, also zusätzlich 2 Speaker engagieren. Alles nur, weil es nicht möglich ist, zuverlässig mehr als 50, 60 Personen in einem Stream zu bringen. Das, obwohl wir schon eine der großen Software-Lösungen für diesen Termin gewählt hatten.

Problem: Bandbreite für Video Calls

FIV: Wo liegt das Problem genau?

Das große Problem, die Bandbreite und die gemeinsame Verarbeitung der Daten. Ich bin der einzige, der ein Video streamen kann. Je mehr sich mit Video über zugeschalten, beim Ton ist es nicht anders, desto schlechter wird die Verbindung. Im Prinzip spreche ich also, ohne einen einzigen Teilnehmer zu sehen. Beim ersten Event dachte ich noch okay, daran kann man arbeiten. Doch auch jetzt, ein Jahr später, ist es nicht anders. Wie gesagt, ich bin kein Fan von digitalen Fortbildung, wenn das die Bedingungen sind, wenn es auch live geht.

In diesem Beispiel war es so, dass niemand eine Rückfrage stellen konnte, ohne sich extra hinzu zu schalten, schließlich müssen alle ihrer Mikrofone und Webcams deaktivieren. In einer live Situation würde ich sofort eine Reaktion sehen, digital, ohne Video, aufgrund der Bandbreite oder Software, ich weiß es nicht, müssen sich die Personen erst aktiv entscheiden sich zu melden. Das ist eine unglaublich große Barriere. Deshalb traut sich auch kaum jemand eine Rückfragen zu stellen. Es fühlt sich für die Teilnehmer immer nach eine Unterbrechungen an, sie „stören“ also gefühlt. Das Gefühl kann man auch nur schwer nehmen.

Schließlich sieht man auch nicht die Reaktionen der anderen Gäste und weiß nicht, wie sie gerade denken oder fühlen, haben sie auch Fragen oder nicht? Bin ich der einzige der es nicht versteht?

Kommunikation und Publikums-Reaktion

FIV: Live oder virtuell macht also einen Unterschied?

Ja, live oder virtuell macht einen großen Unterschied! Natürlich gibt es immer die Ausnahmen, die sehr fleißigen, die auch digital genauso effektiv lernen können. In der Regel gehören aber Emotionen dazu, wie eben besprochen aber auch Rückfragen. Als Speaker sehe ich auch viel einfacher, wie hoch die Anzahl der fragenden Gesichter ist, je nachdem, wie speziell die Thematik ist. Dann kann ich darauf eingehen, zum Beispiel etwas weiter ausholen.

Gleichzeitig haben die Teilnehmenden die Möglichkeit untereinander zu diskutieren, also live, leise während des Vortrags, aber auch in den Pausen, natürlich auch vor und nach dem Speaking. Der Spirit, von Bühne zu Publikum, ist auch ein ganz anderer. Und letztendlich geht es nicht nur um das faktische Wissen, die Informationen, sondern vor allem um Motivation, mehr erreichen zu wollen! Manchmal muss man Willen erst erwecken, manchmal muss man eben fokussieren und kanalisieren.

Live Vorträge haben also schon viele Vorteile, für die Teilnehmenden und dementsprechend auch, für den Auftraggeber. Die Ergebnisse sind effektiver.

FIV: Vielen Dank für die tollen und ausführlichen Antworten!

Keynote Speaker One (Website): Speaker Agentur.

Teil 1: Speaker Agentur und Trend Themen

Speaker Agentur – Lernen ist etwas, das nie aufhört. Wir beginnen mit unseren Eltern, im Kindergarten, kommen in die Schule, machen Ausbildung oder Studium, besuchen Workshops, Fortbildungen und Weiterbildungen, lernen Sprachen, Künste. Aus persönlicher Passion oder um mehr Geld zu verdienen. Viele Firmen investieren noch ein wenig mehr und buchen echte Experten für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter. Viele Namen kennt man nur in Fachkreisen, andere sind prominent und allen bekannt. Wir haben uns heute mit dem Inhaber einer Speaker Agentur getroffen, um mit ihm über die Branche, Abläufe und Speaker zu sprechen. Was sind wichtige Themen für Unternehmen, was sind Trendthemen? Außerdem haben wir ihn gefragt: Wie wird man eigentlich Speaker? Vielleicht hast du selbst wertvolles Wissen, dass du mit anderen teilen kannst. Doch beginnen wir ganz am Anfang!