Aussteiger: Familie, Hippie & Senioren – Raus aus der Gesellschaft!

Aussteiger - Diese Leute hatten ein normales Leben mit teils guten beruflichen Positionen und Chancen und doch entschieden sie sich einen anderen Weg einzuschlagen. Wieso entscheidet man sich sein Haus zu verkaufen, seinen Job zu kündigen, das Ersparte zu nehmen und raus in die Freiheit? In diesem Artikel und in den Videos entdeckt ihr verschiedene Familien, Paare, sowie Einzelgänger, die diesen mutigen Schritt gewagt haben und alles auf eine Karte gestellt haben.

Familie, Hippie & Senioren: 6 Geschichten

Nicht nur junge Familien suchen das Abenteuer, auch mit 75 ist noch genügend Lebensenergie, um sein Lifestyle zu ändern. Die Flucht vor dem alltäglichen Stress, Scheidungen, Karrierebedingt oder der Wunsch nach mehr Zeit und Erlebnisse mit der Familie. Die Gründe könnten nicht unterschiedlicher sein, aber eines haben alle gemeinsam, der Wunsch nach Veränderung und Verbesserung. Begleitet diese 6 Fälle von Aussteigern und lasst euch von deren individuellen Story beeindrucken.

Tiny House: Seit 6 Jahren alleine im Wald

Marc (45) hatte nach einem Burnout und Mobbing einen krassen Cut in seinem Leben gemacht. Er zog in den Wald, raus aus der Zivilisation. Nach 15 Jahren als Golflehrer in der 1. Liga baute er sich seine eigene Hütte selber und das für weniger als 3.000 Euro inklusive der Elektroinstallation!

Dabei hat er alles gut bedacht, weshalb er über seinem selbstgebauten Ofen sein Bett platziert hat, um die Wärme zu extrahieren. Doch trotz seiner Selbsterfüllung hatte er ein paar Ereignisse, die dir einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Schau ins Video rein, um von der Hexenlache oder der aufgestellten Gabel am Bettrand zu hören!

  • 15 Jahren als Golflehrer in der 1. Liga
  • Isolation im Wald mit Hund
  • Hütte für unter 3.000 Euro
  • Selbstgebauter Ofen + Heizung

Du interessierst dich für kleine minimalistische Häuser? Ließ hier mehr zum Thema Tiny House.

Eine Familie steigt aus: Mit dem Bus um die Welt

Viele Menschen wünschen es sich, aber nur die wenigsten trauen es sich: alles hinschmeißen und dann auf und davon. Familie Meinhard aus der Lüneburger Heide hat es wirklich getan. Sie hat ihren gesamten Besitz verkauft, sich einen alten Omnibus umgebaut und ist mit ihm auf Weltreise gegangen. Auf unbestimmte Zeit. Vater, Mutter und drei Kinder. Ließ hier mehr zu Reisen mit Kindern.

Seit einem Jahr besuchen die Kinder keine Schule mehr, werden aber von Vater Axel unterrichtet. Dort erlernen sie die Grundlagen der Mathematik, des Schreibens und Lesens, genauso wie die Ältere sich weiterschult mit Hilfe des Internets. Dafür erlernen sie was viel wertvolleres, die Eindrücke und Lebensweisen aus aller Welt und genießen die Zeit ihres Lebens, während in Deutschland der Winter wütet. Begleitet die Familie auf ihrer Reise in den Süden durch Europa, Afrika bis nach Südamerika.

  • Ganze Familie auf Weltreise
  • Alten umgebauter Omnibus
  • Vater übernimmt die Schulbildung + Online-Weiterbildung
  • Reise durch Europa, Afrika und Südamerika

Minimalistisch Auswandern im Dachzelt auf Teneriffa

Mona hat ihre Wohnung und den Job in Bayern gekündigt und will nach ihrer Scheidung nochmal neu durchzustarten. Alleine bricht sie im Dachzelt nach Teneriffa auf. Nach monatelanger Recherche und Besuchen von Camping Messen entschied sie sich für ein Dachzelt, weil dieses preisgünstiger ist als ein Camper und dazu nicht so aufwändig ist, wie das Selbstbauen von Tiny Houses etc. Auf engstem Raum hat Mona alles was sie braucht. Im Kofferraum verstaut sie ihre Küchenartikel und Pflegeprodukte. Hauptsächlich ernährt sie sich in Restaurants und duscht sich im Fitnessstudio, in dem sie eine Mitgliedschaft hat. Minimalismus auf vier Rädern garantiert die Veränderung nach der sich Mona gesehnt hat.

  • Nach Scheidung Job gekündigt
  • Leben im Dachzelt
  • Küchenartikel und Pflegeprodukte im Kofferraum
  • Essen in Restaurants
  • Duschen im Fitnessstudio

Jobs gekündigt für ein selbstbestimmtes Leben

Vanlife in Portugal - Imke (30) und Dominik (27) haben ihre Jobs gekündigt und leben seit 6 Monaten im Van mit ihren beiden Hunden. Ihre Beweggründe waren vor allem der Wunsch nach Veränderung, raus aus dem Alltag.

Sie befinden sich im perfekten Alter und der Lebenssituation, weil sie noch keine Kinder haben und unzufrieden mit ihren jetzigen Stellen waren. Insgesamt haben sie 30.000 Euro in den Wagen investiert und reisen vom Ersparten. Zwar war dieser Wechsel ein ziemlicher Schock für die Familie, aber sie haben nicht komplett alles aufgegeben. Sie zahlen weiterhin ihre Miete in Deutschland, um etwas zu haben, wohin sie zurückkehren können mit ihren beiden Hunden.

  • Pärchen, Jobs gekündigt
  • Seit 6 Monaten im Van
  • 30.000 investiert
  • Zahlen weiter Miete in Deutschland

Vom Sprinter in ein Gypsy Schneckenhaus

Pernilla ist als Musikerin in einer Band namens "Safran Sun". Sie hat sich einen Sprinter in ein liebevolles Hippiemobil umgebaut. Natürlich ist sie als Musikerin sehr oft unterwegs und ihre Wohnung stand tagelang leer. Daraufhin hatte sie keine Lust für etwas zu zahlen, was sie nicht benutzt. Ihre Konzerte finden meistens in Holland statt, weshalb das ihr hauptsächlicher Wohnort ist. Ihr Plan war sehr spontan und teils unbedacht. Kurz nach dem Führerschein machte sie sich mit ihrem Sprinter auf die Reise, weshalb sie im November bei ihren Konzerten einen sehr kalten Winter ohne Heizung überstehen musste. Heute freut sich die junge Musikerin über kleine Extras wie ihre Küche, Heizung und Steckdosen.

  • Sängerin war viel auf Reisen
  • Wohnung stand leer
  • Spontane Entscheidung
  • Küche, Heizung und Steckdosen im Sprinter

Mit 75 unterwegs im Wohnmobil

Mit 67 Jahren änderte Gisela nach mehreren OPs ihr Leben radikal, stellte ihre Ernährung um, verkaufte ihr Haus und legte sich ein Wohnmobil zu. Seitdem lebt sie auf der Straße: Gisela on the road. Einige Freunde und Verwandte schütteln nur den Kopf. Sie können nicht nachvollziehen, dass man so leben kann – schon gar nicht in ihrem Alter. Aber das hat sie nicht davon abgehalten ihren Tramm zu erfüllen. Durch ihre Autoimmunerkrankung war sie auf alltägliche Hilfe angewiesen, bis zu dem Punkt, als sie alles veränderte.

Heute lebt und reist sie alleine, erfreut sich einmal jährlich an Ostern am Besuch der Familie. Die kalten Winter verbringt sie In Marokko, die wärmeren Sommer in Europa. Besonders gut herumreisen kann man in Europa natürlich in Deutschland, Spanien und Italien, denn diese Länder eigen sich auch gut für einen Kurzurlaub.

Eine Reise lag Gisela besonders am Herzen - die Reise nach Polen, ins altpreußische Gebiet Angerburg. Von dort floh ihre Familie nach dem zweiten Weltkrieg nach Deutschland. Auf ihrere Reise suchte sie ihr altes Familienhaus und die Kirche, in der sie getauft worden war auf.

  • 67 Jahre alt
  • Weltreise nach vielen OPs
  • Reist im Wohnmobil
  • Ein mal jährlich besucht sie ihre Familie
  • Winter in Marroko, Sommer in Europa

Neuanfang mit dem Camper, Van oder Auto

Für einen Neuanfang ist es nie zu spät. Der Reise-Lifestyle mit dem Camper, Van oder Auto mit Dachzelt ist sicherlich nicht für jeden etwas, aber diese Beispiele zeigen, dass Menschen jeden Alters, Berufes und momentaner Lebenssituation es schaffen können. Vor allem Gisela dient als Inspiration für viele. Jedoch muss man sich fragen, wann ist der beste Zeitpunkt für sowas?

Für sie war es noch gerade rechtzeitig ihr Leben und die Einstellung zu ändern. Die Frage ist, muss man erst bis zur Rente warten. Das wofür viele Familien kritisiert werden, mitten aus dem Leben auszusteigen, alles hinterlassen und die Sicherheit über Bord zu schmeißen.

Vielleicht ist genau das ein wichtiger Ansatz, die begrenzte Zeit zu nutzen, Erlebnisse zu schaffen, die Welt zu entdecken, die einen größeren Wert hat als das tagelange Schuften für Luxusgüter und Reichtum. Überzeugende Vorteile liefern die 6 Beispiele auf jeden Fall, um sich das nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Roadtrip mit der ganzen Familie. Dachzelt von Campwerk.