Immobilie als Kapitalanlage für Anfänger: Leitfaden für Beginner

Immobilie kaufen als Kapitalanlage – Du möchtest also in Immobilien investieren? Das ist eine großartige Idee! Immobilien können eine stabile und rentable Form der Kapitalanlage sein. Wenn Rendite und positiver Cashflow noch Fremdwörter für dich sind, dann bist du hier genau richtig. Wir lüften das Mysterium um die Geldmaschine des Immobilienbesitzes. In diesem Artikel lernst du die Grundlagen zur Kapitalanlage. Lage, Rendite, Finanzierung: Worauf kommt es wirklich an? Hier geht es zurück zum Ratgeber: Immobilie als Kapitalanlage.

Warum in Immobilien investieren?

Immobilien haben historisch gesehen tendenziell an Wert gewonnen, was sie zu einer langfristig stabilen Anlageoption macht. Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren bundesweit gestiegen. Dies zeigt auch der vorliegende Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamtes, welcher ausgehend vom Jahr 2015 (Index = 100) im Jahr 2022 bei etwa 162,9 Punkten lag. Somit haben die Preise gegenüber dem Basisjahr 2015 um 62,9 Prozent zugenommen. (Statista, 2023)

Die Nachfrage nach Wohnraum steigt oft im Laufe der Zeit. Immobilien sind damit eine beliebte Wahl, weil sie langfristige Vorteile bieten. Sie können regelmäßige Mieteinnahmen generieren und im Laufe der Zeit an Wert gewinnen. Immobilieninvestitionen bieten außerdem Steuervorteile und eine gewisse Sicherheit gegen Inflation.

Immobilie als Kapitalanlage: die Basics im Blick

Darauf kommt es wirklich an, wenn du in eine Kapitalanlage investieren möchtest.

  • Die passende Lage (A-, B-, C-Lage)
  • Rendite von min. 9 % und positiver Cashflow (Gewinn über die Kostendeckung hinaus)
  • langfristige Finanzierung mit 20 % Eigenkapital & Kreditabzahlung durch Mieteinnahmen

In diesem Beitrag lernst du das Wichtigste zur Kapitalanlage und bekommst hilfreiche Tipps an die Hand, sodass du sofort entscheiden kannst – investieren ja oder nein?

Videokurs erste Immobilie
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Die Auswahl der richtigen Immobilie

Bevor du investierst, solltest du dir überlegen, welche Art von Immobilie du kaufen möchtest.

Lesetipp! Immobilien mit guter Rendite finden & kaufmännische Prüfung.

Wohnungen sind oft einfach zu vermieten und ziehen Mieter an, die langfristig bleiben wollen. Einzelne Familienhäuser sind auch eine beliebte Wahl und können höhere Mieteinnahmen bringen. Gewerbeimmobilien umfassen Büros, Einzelhandelsflächen und Industriegebäude. Sie bieten oft höhere Renditen, erfordern jedoch mehr Management. Mehrfamilienhäuser können eine gute Wahl sein, wenn du mehrere Mieteinnahmequellen wünschst.

Üblicherweise starten Anfänger im Immobilienbereich gerne mit einer Eigentumswohnung. Egal, ob Haus oder Wohnung, die Lage ist entscheidend!

A-, B- & C-Lage: die Bedeutung des Standorts

Tipp: Die Lage einer Immobilie ist entscheidend. Eine gute Lage kann zu höheren Mieteinnahmen und Wertsteigerung führen. Achte auf Infrastruktur, Zugang zu Schulen und Geschäften sowie die Entwicklung in der Umgebung.

Was bedeuten A-, B- und C-Lage einer Immobilie und warum ist es so wichtig für deine Kapitalanlage?

Die Begriffe A-Lage, B-Lage und C-Lage sind gängige Bezeichnungen in der Immobilienwelt, um die Qualität und die Lage einer Immobilie zu bewerten. Die Lage einer Immobilie ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg deiner Kapitalanlage, da sie maßgeblich die Mietrendite, die Wertentwicklung und das Risiko beeinflusst.

A-Lage: hoher Kaufpreis & niedrigere Einnahmen

A-Lagen sind erstklassige Standorte. Sie befinden sich in den besten und begehrtesten Stadtvierteln oder in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Einrichtungen und Annehmlichkeiten wie Stadtzentren, Einkaufszentren, Schulen und Verkehrsanbindungen.

Immobilien in A-Lagen sind in der Regel teurer, aber sie bieten oft die höchsten Mieteinnahmen und die beste Wertentwicklung. Die Nachfrage nach Wohnraum in A-Lagen ist hoch, und diese Lagen sind weniger anfällig für Wirtschaftsschwankungen. Mit einer A-Lage fährst du eine langfristige, gewinnbringende Strategie. Wer kurzfristig auf hohe Mieteinnahmen angewiesen ist, greift dann eher zu einer B- oder C-Lage.

B-Lage: die goldene Mitte

B-Lagen sind in guten, aber nicht erstklassigen Gegenden. Sie liegen möglicherweise etwas weiter von den wichtigsten städtischen Zentren entfernt, bieten jedoch immer noch eine solide Anbindung und gute Lebensqualität. Immobilien in B-Lagen sind oft erschwinglicher als in A-Lagen, und die Mieteinnahmen sind solide. Die Wertentwicklung kann immer noch attraktiv sein, wenn die Gegend an Attraktivität gewinnt.

C-Lage: niedriger Kaufpreis & hohe Einnahmen

C-Lagen sind in weniger begehrten Gegenden, die normalerweise weiter von Stadtzentren und wichtigen Einrichtungen entfernt sind. Diese Lagen können manchmal sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüberstehen. Immobilien in C-Lagen sind in der Regel preiswert, aber die Mieteinnahmen sind niedriger. Die Wertentwicklung kann begrenzt sein, und diese Lagen sind anfälliger für wirtschaftliche Schwankungen. Das Risiko bei C-Lagen ist höher, allerdings kann man mit C-Lagen kurzfristig Geld machen.

Die Bedeutung dieser Lagen für deine Kapitalanlage liegt darin, dass sie deine Rendite und dein Risiko beeinflussen

Wichtig dabei ist es, die Mieteinnahmen, Wertentwicklung und das Risiko zu bedenken.

Mieteinnahmen

Immobilien in A-Lagen generieren oft höhere Mieteinnahmen, was deine laufende Rendite steigern kann.

Wertentwicklung

A-Lagen haben oft das Potenzial für eine stärkere Wertsteigerung über die Zeit.

Risiko

Immobilien in C-Lagen können höheren Risiken ausgesetzt sein, wie etwa Leerstand oder schlechte Mieter. B-Lagen bieten oft ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko.

A-, B- oder C-Immobilie?

Es ist wichtig, deine Anlageziele und deine Risikobereitschaft zu berücksichtigen, wenn du eine Immobilie kaufst. Wenn du nach stabilen Mieteinnahmen und langfristiger Wertsteigerung suchst, könnte eine B-Lage die beste Wahl sein. Wenn du höhere Renditen erzielen möchtest und bereit bist, ein höheres Risiko einzugehen, könntest du in Erwägung ziehen, in A-Lagen zu investieren. In jedem Fall ist es entscheidend, den Immobilienmarkt und die spezifische Lage gründlich zu recherchieren, bevor du investierst. (Quelle: Lukinski.de)

Tipps zu weitere Überlegungen zur Immobilienauswahl findest du in den folgenden Beiträgen:

Die Rendite entscheidet: investieren ja oder nein?

Nachdem du die Entscheidung über die passende Immobilienlage getroffen hast, musst du dir die zwei wichtigsten Fragen beim Kauf einer Kapitalanlage stellen, um die Investition in eine Immobilie zu bewerten. Diese Fragen sind:

  • Wie viel brauche ich?
  • Wie viel bringt mir die Immobilie?

So bewertest du eine Kapitalanlage, los geht es!

Wie viel brauche ich?

Im Grunde ist diese Frage ganz einfach in gängigen Zahlen zu beantworten.

Du brauchst min. 9 % Tilgung, um die Kosten der Investition zu decken.

Diese bestehen aus 2 % Tilgung/ Kaufpreis, 2 % Instandhaltung der Immobilie und den aktuellen Zinsen. Die Zinsen liegen derzeit (stand 2023) bei 5 %. So kommt man also in der heutigen Immobilienlage auf 9 % Rendite, die die Immobilie bringen muss.

Tipp! Minimale Mietrendite

Wie viel bringt mir die Immobilie?

Jetzt hast du allerdings noch keinen Gewinn gemacht. Wenn die Rendite über 9 % liegt, bist du im Gewinnbereich gelandet. Das nennt man dann positiver Cashflow, den du deckst mit der Investition nicht nur alle verbundenen Kosten, sondern erzielst zusätzlich monatlich positives Einkommen. Um genau zu wissen, wie viel die Kapitalanlage dir bringen kann, berechnet man die Bruttorendite. Hierfür ist es wichtig, den Kaufpreis der Immobilie und die zu erwartenden Mieteinnahmen zu kennen. Dafür solltest du ähnliche Objekte und deren Mieten aus der Umgebung mit deiner Immobilie vergleichen. Wie man die Bruttorendite berechnet, zeigt dir das folgende Beispiel.

Bruttorendite berechnen: Beispiel

Die Bruttorendite einer Kapitalanlage berechnet sich einfach durch:

Bruttorendite = (Jährliche Mieteinnahmen / Kaufpreis oder Marktwert der Immobilie) * 100

Die Bruttorendite zeigt das Verhältnis zwischen den jährlichen Mieteinnahmen und dem Wert der Immobilie in Prozent. Sie ist eine erste Kennzahl zur Bewertung der Rentabilität.

Hier ein einfaches Beispiel, damit du die Rechnung verstehst:

Angenommen, du kaufst eine Immobilie für 180.000 Euro. Die jährlichen Mieteinnahmen aus dieser Immobilie betragen 16.500 Euro. Dann würde die Rechnung so aussehen:

Bruttorendite = (16,500 / 180,000) * 100 = 9,17 %

In diesem Beispiel beträgt die Bruttorendite 9,17 %. Das bedeutet, dass du eine jährliche Rendite von 9,17 % deines investierten Kapitals durch Mieteinnahmen erzielst, bevor irgendwelche Kosten berücksichtigt werden.

Bruttorendite & Nettorendite

Die Bruttorendite bietet lediglich eine grundlegende Kennzahl, die dir einen groben Überblick über die Rentabilität einer Kapitalanlage gibt. Für schnelle Entscheidungen ist diese Rechnung ein Hilfsmittel. Genauer ist allerdings die Nettorendite. Warum die Nettorendite wichtiger ist: Die Nettorendite ist eine umfassendere und präzisere Kennzahl, da sie die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt. Sie bezieht Kosten wie Steuern, Versicherung, Instandhaltung, Verwaltung und Finanzierungskosten mit ein. Daher bietet die Nettorendite eine realistischere Vorstellung von der tatsächlichen Rendite deiner Kapitalanlage.

Nettorendite berechnen: Beispiel

Wie schon gelernt berücksichtigt die Nettorendite einer Kapitalanlage alle Einnahmen und Ausgaben, einschließlich Betriebskosten, Steuern und Finanzierungskosten. Hier ist ein einfaches Beispiel zur Berechnung der Nettorendite:

Angenommen, du kaufst eine Mietwohnung für 200.000 Euro. Die jährlichen Mieteinnahmen betragen 15.000 Euro. Die jährlichen Betriebskosten (wie Instandhaltung, Versicherung und Verwaltung) belaufen sich auf 3.000 Euro. Jährliche Steuern auf die Mieteinnahmen betragen 2.000 Euro, und du zahlst jährlich 5.000 Euro an Zinsen für deine Hypothek.

Die Nettorendite berechnet sich dann wie folgt:

Nettorendite = ((Jährliche Mieteinnahmen – Jährliche Betriebskosten – Jährliche Steuern – Jährliche Zinsen) / Kaufpreis der Immobilie) * 100

Nettorendite = ((15,000 – 3,000 – 2,000 – 5,000) / 200,000) * 100

Nettorendite = (5,000 / 200,000) * 100

Nettorendite = 2,5 %

In diesem Beispiel beträgt die Nettorendite 2,5 %. Dies bedeutet, dass du eine jährliche Rendite von 2,5 % deines investierten Kapitals durch Mieteinnahmen erzielst, nachdem alle Kosten berücksichtigt wurden. Die Nettorendite gibt also eine genauere Vorstellung von der tatsächlichen Rentabilität deiner Investition im Vergleich zur Bruttorendite, die nur die Mieteinnahmen und den Kaufpreis berücksichtigt. (Quelle: Immobilien-erfahrung.de)

Auch eine wichtige Information in dem Zusammenhang mit dem Kauf einer Kapitalanlage ist die Spekulationssteuer: Wann muss ich Steuern auf meine Gewinne zahlen?

Spekulationssteuer: Eigennutz & Vermietung

Eine wichtige Information für dich: Die Spekulationssteuer ist eine Steuer auf Gewinne aus dem Verkauf von Kapitalanlagen wie Aktien oder Immobilien, wenn diese innerhalb einer bestimmten Haltefrist verkauft werden. In einfach erklärt: Du zahlst diese Steuer, wenn du mit einer Kapitalanlage Gewinne erzielst. Bei Eigennutz ist diese nach drei Jahren fällig. Bei Vermietung nach 10 Jahren.

Bei Eigennutz bei 3 Jahren

Der Verkauf einer selbst genutzten Immobilie ist in der Regel steuerfrei. Für volle Steuerfreiheit musst du die Immobilie mindestens 2 Jahre selbst bewohnt und darfst sie in den letzten 10 Jahren nicht bereits steuerfrei verkauft haben.

Bei Vermietung bei 10 Jahren

Gewinne aus dem Verkauf von vermieteten Immobilien unterliegen der Spekulationssteuer. Die Haltedauer beeinflusst die Steuerlast. Bei Verkauf innerhalb von 10 Jahren nach dem Kauf kann Steuern fällig sein. Höhe der Steuer hängt von den erzielten Gewinnen und den individuellen Steuersätzen ab. (Quelle: Haufe.de)

Zuletzt ist die Finanzierung deiner Kapitalanlage der dritte wesentliche Faktor für den Erfolg deiner Investition. Was Sie hier wissen müssen, jetzt!

Finanzierung deiner Investition

Die meisten von uns können keine Immobilie in bar kaufen. Du wirst wahrscheinlich einen Hypothekenkredit benötigen. Dafür solltest du deine Bonität überprüfen und sicherstellen, dass du die monatlichen Raten bequem bezahlen kannst.

Die Bedeutung des Standorts

Die Lage einer Immobilie ist entscheidend. Eine gute Lage kann zu höheren Mieteinnahmen und Wertsteigerung führen. Achte auf Infrastruktur, Zugang zu Schulen und Geschäften sowie die Entwicklung in der Umgebung.

Die Vermietung deiner Immobilie

Sobald du die Immobilie gekauft hast, musst du Mieter finden. Erstelle ansprechende Anzeigen, führe gründliche Hintergrundüberprüfungen durch und sorge für regelmäßige Instandhaltung.

Verwaltung und Unterhalt

Die Instandhaltung deiner Immobilie ist entscheidend, um den Wert zu erhalten. Du musst Reparaturen und Renovierungen planen und sicherstellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

Steuerliche Überlegungen

Sprich mit einem Steuerberater, um herauszufinden, wie Immobilieninvestitionen deine Steuersituation beeinflussen. Du könntest von Abschreibungen, Steuervorteilen und anderen Regelungen profitieren. Mehr zu Steuervorteilen von Kapitalanlage Immobilien, hier:

Am Ende entscheidend ist die Antwort auf folgende Frage:

Wie finanziert man eine Kapitalanlage am sinnvollsten?

Bei der Finanzierung einer Kapitalanlage mit Blick auf die Inflation ist es wichtig, langfristige Strategien in Betracht zu ziehen. Inflation verringert die Kaufkraft des Geldes im Laufe der Zeit, daher ist es entscheidend, die langfristige Werterhaltung deines Kapitals sicherzustellen. Die Verwendung deines eigenen Geldes (Eigenkapital von min. 20 % des Kaufpreises), um die Kapitalanlage zu finanzieren, ist die einfachste und risikofreiste Option. Es minimiert Fremdschulden und Zinsbelastungen.

Tipp: Mit dem Bauzinsenrechner von Dr. Klein kannst du dir schnell einen ersten Überblick über deine potenzielle Baufinanzierung verschaffen.

Jetzt kennst du die Grundlagen, um loszulegen. Denke daran, dass Immobilieninvestitionen Zeit und Engagement erfordern, aber sie können eine lohnende Möglichkeit sein, langfristigen Wohlstand aufzubauen. Viel Erfolg bei deinem Immobilienabenteuer!

Wenn du noch weiter in die Materie der Immobilieninvestition einsteigen möchtest, dann findest du hier noch mehr hilfreiche Tipps! Schöpfe aus dem Wissen der Immobilienexperten und profitiere von ihren Erfahrungen. Alle Fehler wurden bereits von jemandem gemacht. Informiere dich, und werde zu einem echten Profi im Kauf von Kapitalanlagen.