Sterne optimal fotografieren: Polarstern und Milchstraße
Sterne fotografieren – Klarer Himmel, und die Lichter der großen Städte sind weit weg. Es gibt immer noch ein paar gute Plätze für gestochen scharfe Nachtfotos von fernen Sternen und leuchtenden Meteoriten. Wer einen solchen Platz gefunden hat, sollte die richtige Ausrüstung dabei haben und wissen, wie man das atemberaubende Geschehen auf der nächtlichen Leinwand in eindrucksvolle Bilder verwandelt. Das ist gar nicht so schwer, wenn man den folgenden kleinen Leitfaden befolgt. Mehr zum Thema: Fotografie.
Fotografieren von Sternen gut planen und vorbereiten
Beim Fotografieren der Himmelskörper ist kein Platz für Spontanität – hier ist gute Planung angesagt. Der nächtliche Standort sollte sehr sorgfältig ausgewählt werden. Benötigt wird ein dunkler Bereich, weit weg von den Halos und der Lichtverschmutzung großer Städte. Je dunkler der Bereich, desto mehr Sterne sind sichtbar.
Quasi als Anker für die Fotos solltest Du dir einen schönen Vordergrund suchen. Geeignet sind unbeleuchtete Gebäude, Zäune, Bäume, Felsformationen, Seen etc. Ein interessanter Vordergrund gibt einem Foto einen individuellen Charakter. Hilfreich sind außerdem Informationen über die lokalen Wetterbedingungen. Benötigt wird ein klarer, wolkenfreier Himmel. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist auch nicht gut, denn das kann zu verschwommenen Bildern führen. Helles Mondlicht überstrahlt leider viele Sterne, für die Fotos sollte idealerweise ein Zeitpunkt gewählt werden, an dem der Mond nicht am Nachthimmel sichtbar ist.
Das Wandern der Sterne über den nächtlichen Himmel, wird zum größten Teil durch die Rotation der Erde verursacht. Für die besten Ergebnisse sollte die Kamera nach Norden oder nach Süd-Ost ausgerichtet werden. Die Achse der Erde zeigt genau auf den Polarstern (Nordstern), deshalb ändert er im Laufe der Nacht seine Position nicht. Während er immer an der gleichen Stelle zu finden ist, wandern die anderen Sterne weiter.
So könnte Deine Ausrüstung für Sternfotografie aussehen
Eine DSLR-Kamera oder eine Kamera mit manuellem Aufnahmemodus und voll aufgeladene Akkus sind die Grundvoraussetzungen zum Gelingen der Fotos. Ebenso ein stabiles Stativ, selbst vorbei laufendes Wild kann Erschütterungen verursachen. Ein Weitwinkelobjektiv (10 bis 20 mm) liefert die besten Ergebnisse. Du kannst auch mit einer längeren Brennweite fotografieren, doch die große Öffnung des Weitwinkelobjektivs ermöglicht wesentlich niedrigere ISO-Werte und eine beeindruckende Bildbreite.
Wenn es einen Weg gibt, Deine Kamera so zu programmieren, dass sie in bestimmten Abständen Fotos macht, wäre das ideal. Ansonsten hilft eine Fernbedienung. Auf der Speicherkarte sollte viel Platz sein. Die Fotos sollten im RAW-Format gespeichert werden um bei der Nachbearbeitung bessere Ergebnisse zu bekommen. Und vergiss Kaffee (oder andere Getränke) und Snacks nicht, es wird eine lange Nacht. Manchmal ist auch eine warme Jacke gut, denn die Nächte können auch bei uns sehr kalt werden.
Klarer Himmel: Es kann losgehen
Weil es in völliger Dunkelheit schwierig werden kann das Equipment aufzubauen, beginnst Du damit am besten im letzten Tageslicht. Als erstes solltest Du die Kamera und das Stativ am gewünschten Ort platzieren. Richte die Kamera aus, dass möglichst viele Sterne erfasst werden. Mache noch bei Tageslicht einige Aufnahmen vom Vordergrund mit verschiedenen ISO-Einstellungen für die Nachbearbeitung. Schalter die Kamera in den manuellen Modus und wähle die Einstellung für Serienfotos. Willst Du die Sterne punktförmig darstellen öffne die Blende vollständig und belichte den Sensor etwa 30 Sekunden.
Je nachdem ob Du den Himmel heller oder dunkler haben möchtest, solltest Du mit verschiedenen ISO-Einstellungen experimentieren. Ist das Ergebnis zufriedenstellend speichere die Einstellungen. Bei einer Belichtungszeit von eines Minute macht sich bereist die Bewegung der Sterne am Horizont bemerkbar. Möchtest Du die Sternenwanderung als Spur am Himmel aufzeigen musst Du mehrere Intervall-Aufnahmen anfertigen. Richtig spektakulär wird es, wenn sich die Spuren der Sterne über den gesamten Horizont ziehen. Dazu sind oft Belichtungszeiten von bis zu 2 Stunden erforderlich. Auch hier sind einige experimentelle Aufnahmen zu empfehlen.
Fazit: Die perfekte Sommernacht und eine gute Ausrüstung liefern traumhafte Sternenbilder
Mit einer durchdachten Planung, guter Ausrüstung und dem richtigen Standpunkt sind spektakuläre Aufnahmen des Nachthimmels gar nicht so schwer. Mit kostenloser Software wie zum Beispiel Startrails (Windows) oder StarStax (Mac und Windows) lassen sich die Bilder in der Nachbearbeitung zu einer grandiosen Aufnahme zusammenfügen.