Fotografie-Basics: Lichtempfindlichkeit, Sensor und Blende – der ISO-Wert einfach erklärt

Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher der ISO-Wert, desto höher ist die Lichtempfindlichkeit. Bei höheren ISO-Werten können also kürzere Verschlusszeiten eingestellt werden, um auch bei schlechten Lichtbedingungen noch scharfe Fotos zu erhalten. Allerdings beeinflusst ein höherer ISO-Wert die Bildqualität nachteilig; es kommt zum Bildrauschen. Es ist von Vorteil, bei niedrigen ISO-Werten (100-200) zu fotografieren.

ISO-Wert – Was ist das denn?

Der ISO-Wert beschreibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors. ISO ist die Abkürzung für International Organization for Standardization – Internationale Organisation für Normung. Der ISO-Wert Deiner Kamera ist also ein international genormter Wert. Er bedeutet in Japan dasselbe wie in Schweden. Je höher der ISO-Wert, desto höher ist die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Der ISO-Wert bietet damit neben Verschlusszeit und Blende eine weitere Möglichkeit, auf Dein Foto Einfluss zu nehmen.

Ist die Umgebung eher dunkel und hast Du keine Möglichkeit, sie per Blitz oder sonst irgendwie auszuleuchten, dann kannst Du an Deiner Kamera den ISO-Wert höher einstellen und erreichst damit eine größere Lichtempfindlichkeit des Sensors. Es genügt dann eine kleinere Lichtmenge, um ein richtig belichtetes Foto zu erhalten. Entsprechend kannst Du dann eine kürzere Verschlusszeit wählen, um Verwackeln oder Bewegungsunschärfe (falls nicht explizit gewünscht) zu vermeiden. Ein höherer ISO-Wert ist zum Beispiel in den meisten Kirchen erforderlich oder bei Outdoor-Aufnahmen bei Dämmerung. Du kannst Dich an folgenden Werten orientieren:

  • ISO 100-200: Fotografieren bei Sonne
  • ISO 400-800: Dämmerung oder starke Bewölkung (Gewitter, Sturm)
  • ISO > 800: schlecht beleuchtete Innenräume, nachts

Ein Beispiel: Du willst auf dem Trampolin hüpfende Kinder in der Luft „einfrieren“. Das bedeutet, Du musst eine kurze Verschlusszeit einstellen. Es hat aber schon vor einer Stunde angefangen zu dämmern und hinten am Horizont zieht auch noch ein Gewitter herauf. Es ist so dunkel, dass eine Verschlusszeit, die die Kinder tatsächlich „einfrieren“ würde, ein deutlich unterbelichtetes Foto hervorbringen würde. Die Lösung dafür ist natürlich entweder ein Blitzgerät oder einfach den ISO-Wert höher einzustellen.

Der ISO-Wert – der kleine, aber feine Haken

Wenn Du Dir dann später das dank höherem ISO-Wert richtig belichtete Foto der „eingefrorenen“ Kinder ansiehst, stellst Du wahrscheinlich fest, dass es rauscht. Ein höherer ISO-Wert bedeutet nämlich leider immer auch mehr Bildrauschen – das sind einige Pixel, die in Farbe und Helligkeit vom Rest des Bildes abweichen (Krisseln). Unter dem höheren ISO-Wert leidet also die Bildqualität. Je nach Kamera und je nach ISO-Wert ist das wirklich extrem. Du kannst Dir merken:

  • ISO hoch und schlechtes Licht = schlechte Bildqualität
  • ISO niedrig und gutes Licht = gute Bildqualität

Wenn Du Deine Bilder von der Kamera im RAW-Format aufnehmen lässt, dann kannst Du das Rauschen später bei der Bildbearbeitung zwar reduzieren, besser ist es aber natürlich, erst gar kein Rauschen im Bild zu haben. Es ist daher von Vorteil, wann immer möglich einen geringen ISO-Wert (100-200) einzustellen und den Wert nur dann zu erhöhen, wenn es keine Alternativen gibt wie etwa den Blitz oder den Einsatz eines Stativs. Dabei muss noch gesagt werden: es ist immer besser ein scharfes, aber rauschendes Bild zu haben, als ein rauschfreies, aber verwackeltes.

ISO-Wert für Portraitaufnahmen

Portraitaufnahmen sollten immer mit geringen ISO-Werten gemacht werden, da das Bildrauschen bei höheren ISO-Werten gerade im menschlichen Gesicht extrem störend ist. Nutze bei Portraits lieber ein Studioblitzsystem oder warte auf besseres Licht. Manchmal erlaubt es die Situation nicht, lange über den richtigen ISO-Wert nachzudenken. Für diesen Fall empfiehlt sich die ISO-Automatik der Kamera. Je nach eingestellter Blende und Verschlusszeit wählt die Kamera dann den richtigen ISO-Wert.

Der ISO-Wert kann in bestimmten Grenzen helfen, schlechte Lichtbedingungen zu kompensieren. Je schlechter die Lichtbedingungen, desto höher sollte der ISO-Wert sein. Zu hohe ISO-Einstellungen sind allerdings zu vermeiden, da sie zu störendem Bildrauschen führen.

Fotografie: Erhöhung des ISO-Wertes

Was ist der Isowert?