Spielerfrau und Model Ann-Kathrin Götze im Interview: Fashion, Fußball & Beruf

Das hübsche Model hat bereits im jungen Alter an Schönheitswettbewerben teilgenommen und kurz darauf mit ihrer Leidenschaft dem Modeln angefangen. Auch im Bereich Musik hat Ann-Kathrin bereits Erfahrung gemacht und 2012 tauchte sie in Heidi Klums Format „Germanys next Topmodel“ auf. Wir haben mit ihr über ihren Beruf als Model, Fußball und ihre Vergangenheit gesprochen.

Ann-Kathrin – So authentisch in sozialen Medien

„Mittlerweile merke ich wie viele von meinen weiblichen Followern sich ein Vorbild an mir nehmen und ich versuche seitdem bewusst Messages und Werte zu vermitteln“

FIV: Hey Ann-Kathrin, du bist eine wunderschöne Frau und arbeitest schon seitdem du 15 Jahre alt bist erfolgreich als Model. Auch in sozialen Netzwerken fällt immer öfters dein Name. Bei all der Aufmerksamkeit um deine Person bekommst du nicht nur positives Feedback, sondern musst auch hin und wieder mit “Hater-Kommentaren” rechnen. Wie gehst du damit um, wenn du über Social Media mit unangebrachten Kommentaren konfrontiert wirst?

Ann-Kathrin: Mario sagt öfter zu mir : „Wenn dich die Leute nicht persönlich kennen, dann kannst du deren Kommentare auch nicht persönlich nehmen.“ Und finde das stimmt zu 100%. Bei Instagram gebe ich Einblicke in mein Leben und zwar bewusste Einblicke. Social Media ist keine Realität und das wird es auch nie werden, deshalb können meine Follower auch niemals mich als Person völlig greifen können. Sie haben Einblicke und wenn man diese nicht bewusst wählt, dann kann man ein Bild von sich erschaffen, welches nicht der Realität entspricht und man selbst merkt vielleicht gar nicht, wie falsch man sich darstellt.

Ich lese alle Kommentare und Nachrichten, die ich bekomme. Einerseits aus Respekt meinen Follower gegenüber, dass sie sich die Zeit nehmen für mich und andererseits weil ich auch sehen möchte, was denken meine Follower über mich und kann ich das eventuell durch andere Beiträge ändern. Ich habe damals einfach gepostet, was ich gerade schön fand, mittlerweile merke ich wie viele von meinen weiblichen Followern sich ein Vorbild an mir nehmen und ich versuche seitdem bewusst Messages und Werte zu vermitteln.

FIV: Instagram zeigt immer nur die perfekte Seite eines Menschen. Auf deinen Bildern bist du immer top gestylt, selbst wenn du gerade erst aus dem Meer oder Bett gekommen bist. Man möchte sich natürlich immer nur schön zeigen. Aber wer steckt hinter der hübschen Spielerfrau noch? Stell dich mal vor! Wie würden deine Freunde dich in drei Worten beschreiben?

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Ann-Kathrin: Genau das ist das Schwierige bei Instagram. Man sieht nur Bilder und Einblicke, aber keine wirklichen Werte. Ich habe aber das Gefühl, das Werte immer mehr versucht werden zu vermitteln von anderen Influencern. Meine Freunde würden meinen Charakter wohl als höflich, fleißig & zurückhaltend beschreiben.

Ihre Tipps zum Erfolg und eigene Schwächen

FIV: Für viele junge Mädchen wäre es ein Traum als erfolgreiches Model zu arbeiten und auf dem roten Teppich im Rampenlicht zu stehen. Welchen Tipp würdest du diesen Mädchen geben und wenn du dir selbst etwas wünschen dürftest, was wäre es?

Ann-Kathrin: Ich würde den Mädchen raten, dass sie viel mehr sie selbst sein sollen. Einen starken Charakter und eine starke Persönlichkeit entwickeln sollen mit Werten und Meinungen. Ich finde selbst, dass die erfolgreichsten Menschen so interessant sind, weil sie so starke Persönlichkeiten haben. Rihanna zB ist eine so tolle Frau, weil sie einfach weiss wer sie ist und das auch nicht versteckt. Wenn man authentisch ist und seine Ziele verfolgt, dann wird man Erfolg haben. Wenn ich mir selbst etwas wünschen dürfte, dann wäre das meine Schüchternheit abzulegen, weil schüchtern sein einen immer einschränkt. Ich arbeite seit 10 Jahren als Model und wenn man sich meine Bilder an schaut, dann würde man nicht denken, dass ich schüchtern bin, aber das bin und das ist eine Eigenschaft, die mich am meisten an mir stört.

Das Modeln – ein Lebensstil

FIV: Der Beruf als Model wird oft unterschätzt. Man ist ständig auf den Beinen und viel unterwegs. Erzähl mal etwas von deinem Alltag als Model und würdest du das Modeln nach so einer langen Zeit eher als Job oder als deine große Leidenschaft bezeichnen?

Ann-Kathrin: Ich denke, dass das Modeln bei mir nach so langer Zeit nicht nur eine Leidenschaft ist, sondern ein Lebensstil geworden ist. Ich denke, selbst wenn ich nicht mehr als Model arbeite, werde ich viel Sport machen und mich gesund ernähren. Das sind Sachen, die ich auch gelernt habe während meiner Zeit als Model und dieser Lebensstil gefällt mir. Was ich nicht vermissen werde, ist das fliegen und die Zeitumstellungen in anderen Ländern.

„Ich mag es gerne bequem, aber trotzdem feminin“

FIV: Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass du Bikini süchtig bist. Auch auf Instagram präsentierst du sehr gerne deine trainierte Bikinifigur. Jetzt kommt so langsam aber der Winter und da musst du, wenn du nicht grade im Urlaub bist oder auf Indoor Schwimmbäder stehst die Bikinis leider im Schrank lassen. Hast du trotzdem einen absoluten Fashion Favoriten für den Winter? Wie würde deiner Meinung nach der perfekte Winter Look aussehen?

Ann-Kathrin: Da ich in Deutschland lebe und als Bikini Model arbeite, trage ich natürlich viele Bikinis durch meinen Job, aber im Alltag laufe ich ja nicht im Bikini durch die Gegend. Daher besteht mein absoluter Lieblings – Winter Look aus Overkneestiefeln, mit einer bequemen Leggins und einem Oversized Strickpulli. Ich mag es gerne bequem, aber trotzdem feminin.

FIV: Als Model wirst du sehr oft professionell geschminkt und dabei kannst du bestimmt auch manchmal deinen Visagistinnen den ein oder anderen Tipp entlocken.Du, sag mal als Insiderin, welche Beauty-Essentials dürfen bei keiner Frau im Winter in der Handtasche/ Schminktasche fehlen?

Ann-Kathrin: Da habe ich wirklich Glück und bekomme sehr viele praktische Insider mit. Am allerwichtigsten im Winter ist für jede Frau ein guter Moisturizer für die Haut, da die ganze Heizungsluft unsere Haut sehr strapaziert. Außerdem liebe ich cremige Foundations wie zB die Contour Stifte von Bobbi Brown. Die kann man sich in hell und in einem dunkleren Ton kaufen und dann sieht man trotz Winterblässe etwas frischer aus.

FIV: Auf Events wie zum Beispiel bei der Vogue Fashion’s Night Out in Düsseldorf knüpft man ständig neue Kontakte im Modebusiness. Wenn man sich viel mit Mode beschäftigt trifft man aber auch häufig mal auf Trends die einem gar nicht gefallen oder die mit der Zeit einfach “abgedroschen” sind. Was ist dein persönliches No-Go von 2017 und was würdest du als Modesünde bezeichnen?

Ann-Kathrin: Mein absolutes No-Go von 2017 sind die Gucci Slippers mit Echt- Fell. Ich finde diese Slipper so grausam und außerdem finde ich es nicht gut, wenn man Fell trägt. Also ein kompletter No Go!

Trina B zwischen Heidis Topmodels?

FIV: Annkathrin, du bist ja ein richtiges Multi Talent! Ich habe gerade auf deinem Youtube Channel gesehen, dass du nicht nur Modeln, sondern auch singen kannst. Allerdings habe ich nur zwei aktuelle Videos dazu gefunden. Früher hast du unter dem Namen “TrinaB” erste Erfahrungen im Musikbereich gesammelt. Wieso machst du jetzt nicht mehr so viel Musik?

Ann-Kathrin: Ich liebe die Musik und ich singe auch immer noch, aber nur aus Leidenschaft und nicht um es zu meinem Beruf zu machen. Ich habe damals mit 16 Jahren mir diesen albernen Namen gegeben, aber zum Glück habe ich damit schnell wieder aufgehört. Nur leider vergisst das Internet nie und deshalb muss ich mich dafür leider immer noch für diesen Namen rechtfertigen.

FIV: Mittlerweile bist du eines der erfolgreichsten Models in Deutschland und vor fünf Jahren warst du nicht gut genug für Heidi Klum. Was meinst du, woran hat es damals gescheitert?

Ann-Kathrin: Ich habe mit 16 Jahren angefangen zu modeln, da ich einen nationalen Schönheitswettbewerb gewonnen habe. Ich habe neben meinem Abitur am Wochenende oder nach der Schule als Model gearbeitet und es hat mir sofort richtig gut gefallen. Als ich dann mein Abitur abgeschlossen habe, habe ich mich bei GNTM beworben und habe direkt eine Absage bekommen. Daraufhin habe ich ein Jahr trainiert und mich versucht zu verbessern und habe mich wieder bei GNTM beworben.

Dieses Mal hatte es geklappt und ich war irgendwann unter den Top 50 und habe aber während der Dreharbeiten schon gemerkt, dass ich mit 21 Jahren bereits einer der älteren war und einer der kleinsten und ich habe selbst schnell festgestellt, dass das nicht langen wird und bin dann auch relativ fix rausgeflogen. Das hieß für mich aber nicht, dass ich aufhören werde zu modeln. Ich habe einfach geschaut, was meine Nische ist. Ich bin kleiner als andere Models, also kam Laufsteg nicht für mich in Frage. Ich habe aber einen gut proportionierten Körper, welcher super zu Unterwäsche- und Bikini Mode passt. Deshalb habe ich mich in diesem Bereich platziert und es hat geklappt. Jeder hat seine Vorteile und Stärken, diese muss man nur rausfinden und dann alles dafür geben.

„Ich habe vor meiner Beziehung zu Mario absolut keinen Fußball geschaut“

FIV: Mal eine Frage unter Mädels: Ist es nicht mega langweilig so oft am Spielfeldrand zu sitzen und deinem Verlobten beim Fußball zuzuschauen?

Ann-Kathrin: Ich habe vor meiner Beziehung zu Mario absolut keinen Fußball geschaut und es hat mich auch am Anfang totes gelangweilt, aber wenn man anfängt sich für Fußball zu interessieren und man sich Hintergrundwissen aneignet, dann wird dieser Sport auf einmal doch spannend. Und wenn dann noch der eigene Verlobte mitspielt, dann schaut man sowieso gerne zu.

FIV: Du bist als Model und Spielerfrau ständig auf den Beinen und hast kaum eine Pause. Die Arbeit an der eigenen Person und Beziehung beansprucht viel Zeit und Aufwand aber lohnt sich letztendlich und macht dich glücklich. Hast du bestimmte Ziele die du erreichen möchtest und wo siehst du dich in 5 Jahren?

Ann-Kathrin: Ja mein Leben macht mich glücklich und ich würde im Moment nichts anders haben wollen und das ist ein tolles Gefühl. Ich habe noch Ziele die ich erreichen möchte, z.B ist es mein Traum für die Sport Illustrated zu arbeiten und ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich das hoffentlich irgendwann mal schaffen werde. In 5 Jahren sehe ich mich mit vielleicht 1-2 Kindern und trotzdem noch als Model.