Minimalismus Einrichtung: Verzicht auf Deko und überflüssige Möbel – Die Kunst des Minimalismus

Minimalismus Einrichtung – Wer kennt es nicht: zu Hause häufen sich die persönlichen oder wohl eher unpersönlichen Habseligkeiten an. Auf den Regalen, in den Schränken oder auf der Fensterbank ist kein Platz mehr und man sitzt im eigenen Heim, guckt sich um und fragt sich: Brauche ich das überhaupt? Hier ist die Kunst des Minimalismus gefragt. Die Einrichtung im Stil des Minimalismus kann deine Wohnung oder dein Haus, und vor allem auch dein Leben von überflüssigem Ballast befreien. Was es mit minimalistischer Einrichtung auf sich hat, was es mit diesem Einrichtungsstil auf sich hat und vor allem wie du ihn in deinen eigenen vier Wänden am besten umsetzen kannst, das erfährst du hier! Zurück zur Übersicht gelangst du hier: Einrichtungsstile.

Minimalistisch einrichten: Grundprinzipien des Minimalismus

Um dein zu Hause nach den Vorstellungen des Minimalismus zu gestalten muss man seine Geschichte und dessen Ursprung verstehen. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Möbel werden mit Bedacht ausgewählt und stehen im Kontrast zum immer größer werdenden Konsum. Dabei bringt das Loslösen von seinen Habseligkeiten vollkommene Ruhe des Kopfes und befreit die Gedanken.

Minimalismus als Kunstströmung: Kunst und Einrichtung liegen nah beieinander

Als Gegenbewegung zur Malerei des abstrakten Expressionismus entstand der Minimalismus in einem künstlerischen Zusammenhang in den 1960er Jahren in den USA. Den Künstlern ging es um schematische Klarheit, Logik und Entpersönlichung. Ihre Skulpturen bestanden aus einfachen geometrischen Grundstrukturen und standen im Kontrast zu westlichen Traditionen. Ende der 70er fand sich der Minimalismus schließlich auch in Architektur und Wohnräumen wieder.

Japanischer Minimalismus: Tradition der Reduktion auf das Wesentliche

Die Traditionen des Minimalismus gibt es aber schon viel länger als seine Bezeichnung. In der japanischen Kultur ist der Minimalismus kein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung und das seit hunderten von Jahren. Die Reduktion auf das Wesentliche und der bewusste Verzicht, um Platz für eben dieses Wesentliche zu schaffen, spielen eine zentrale Rolle. Dabei werden der einfache Lebensstil und die wenigen Besitztümer keinesfalls zum Nachteil: ganz im Gegensatz! Das Äußere spiegelt sich auch im Inneren wieder. Lebt man in einem klaren und geordneten Raum schafft dies Platz für ganz andere Dinge im Kopf und befreit Körper und Geist.

Wohnen im Minimalismus: „How-to“ mit Möbeln & Dekoration

Wer möchte schon von einem langen Arbeitstag in eine unaufgeräumte und von Chaos durchzogene Wohnung nach Hause kommen? Der erste Schritt zum minimalistischen Wohnen ist das Ausmisten. Es ist zwar schwer sich von Besitztümern zu trennen, aber selbst wenn du dich furchtbar ungern von deinen Habseligkeiten trennst, haben wir die richtige Methode für dich. Am Ende lohnt sich der Aufwand: nur wer sich vom alten Trennen kann ist dazu in der Lage in ein einfacheres und entspannteres Leben zu treten.

Aufräumen mit Marie Kondo: „KonMarie-Methode“ – Anleitung

Japanische Lifestyle-Expertin und Bestseller Autorin Marie Kondo weiß wie man richtig ausmistet ohne sich vom Glück zu trennen. Sie hat eine Methode entwickelt in der es darum geht sich von den Dingen zu trennen, zu denen man keine emotionale Bindung hat oder kein Gefühl von Wohlbefinden in der Wohnung auslösen. Andersherum behält man die Dinge, die einem Freude bereiten und lernt sie so noch mehr schätzen zu wissen.

Sammle alle Gegenstände und sortiere sie. Nun nehme man sich nach und nach ein Objekt in die Hand und frage sich: Empfinde ich Freude bei diesem Gegenstand? Weckt er positive Gefühle in mir? Wenn nicht kommt er weg – wenn ja darf es behalten werden.

Tipp: Ausmisten mittels Korbmethode

Schnapp dir einen Korb, mache einen Rundgang durch deine Wohnung und schon werden dir mehrere Sachen auffallen die du womöglich gar nicht brauchst oder noch nie benutzt hast. Fülle den Korb nach und nach mit diesen Dingen, ist er voll war das genug für den Tag. Schon nach einer Woche dürfte dir auffallen wie groß dein Wohnraum eigentlich ist und du wirst dich befreiter und geordneter fühlen.

Wohnzimmer: Tipps zu Wandfarben, Möbel & Deko

Alles hat seinen Nutzen – unnötige Möbel und Gegenstände werden weggelassen. Eine besonders schlichte Einrichtung ist hier gefragt, Möbel mit klarer Linie. Einfach heißt aber nicht das man überhaupt nicht stilvoll oder elegant Leben kann: eine minimalistische Einrichtung kann zugleich Klasse haben ohne dabei aufdringlich aufzutreten.

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Wandfarben: Naturtöne sind gefragt – Hell und ruhig wohnen

Was ist an den Wänden erlaubt und was nicht? Für dein minimalistisches Wohnzimmer gilt: mit hellen und ruhigen Farben kann man nichts falsch machen. Bleibe bei hellen Naturtönen wie beruhigendem beige oder sanften Sandfarben. Auch mit Schwarz-Weiß oder grau machst du es richtig. Durch die hellen und sanften Farben wirkt dein Zuhause größer und dazu optisch einladender auf deine Gäste. Achte darauf, deine Wände nicht zu voll zu stellen. Je mehr freie Wände, desto besser! So kommt deine eine Zimmerecke richtig zur Wirkung und kann für den ganzen Raum glänzen.

Materialien: Möbel für den ungezwungenen Look – Holz, Beton & Metall

Neben Holz ist vor allem Metall als wichtiges Material oft vertreten – auch beim Fußboden. Achte bei deinen Wohnzimmermöbeln darauf das alles einen Nutzen hat. Es geht hier um Ästhetik und Funktionalität zugleich. Hier ein paar Ideen wie du dein Wohnzimmer nach diesem Stil einrichten kannst:

  • Ein Glastisch sorgt für einfache Eleganz und bietet optisch mehr Raum
  • Ein Beistelltisch eignet sich idealerweise perfekt für weitere Aufbewahrung
  • In einem schlichten Sideboard mit Türen lassen sich kleine Gegenstände aufbewahren
  • Körbe oder helle Holztruhen bieten einen schönen Platz für Tagesdecken
  • Nutze den Esszimmertisch auch als Schreibtisch

Deko ist erlaubt: Tipps für minimalistische Deko mit Vasen, Kissen & Co.

Es geht zwar darum auf überflüssige Deko zu verzichten, das heißt aber nicht, dass die kleine Zimmerpflanze die dir sonst Freude bereitet weg muss. Keep it simple, besonders verschnörkelte oder verzierte Artikel sind ein No-Go.  Achte auch hier wieder auf Naturelemente, es helfen:

  • Eine schlichte Vase mit Schilf oder getrocknetem Pampasgras
  • Schnörkellose Obstschale
  • Monochrome Kerzenständer in klaren Linien
  • Kissen und Decken in Erdfarben

Küche, Schlafzimmer, Büro: Ordnung in allen Zimmern

Auch in den anderen Räumen deines Heims gilt die Devise: schlicht, klar und vor allem funktional. Geschlossene Schränke und Türen bieten viel Stauraum – der Schlüssel zur Ordnung und einer minimalistischen Wohnung ist eine richtige Methode um Dinge aufzubewahren.

Schlafzimmer: Bett & Schrank – Funktionalität trifft auf Design

Das Schlafzimmer ist als der Ort zur Erholung gedacht, doch immer öfter werden Gegenstände, die woanders nicht hinpassen, im Schlafzimmer gelagert oder abgestellt. Oftmals häufen sich auch hier riesige Wäscheberge die einem das Gefühl geben, im Waschraum oder der Abstellkammer zu schlafen. Hier ist das Empfinden von Freiraum und Platz wichtig – ein einfaches und schlankes Bett mit dynamischen Linien sowie ein funktionaler Kleiderschrank mit vielen Schubladen reicht im Schlafzimmer schon aus. Damit es nicht zu kühl wird darf ein farblicher Akzent mit einem schlichten Bild oder einer schönen Zimmerpflanze gesetzt werden.

Büro: Schreibtisch aufräumen und sauber halten – Tipps & Tricks

Der Schreibtisch wird gerne als Ablageort für Kleinkram wie Schlüsselbund, Portmonee oder Magazine verwendet. Das sorgt jedoch nicht nur dafür, dass du schlechter arbeiten kannst und unkonzentriert bist, deine Unterlagen versinken nach der Zeit auch im Chaos und du brauchst lange um dich von einem Papier zum nächsten zu arbeiten. Damit soll Schluss sein: lege dir genügend Ordner und Stifthalter zu, sortiere alles sofort in Schubladen und Hefter, wenn du mit etwas fertig bist oder nicht mehr brauchst. Für Kleinkram wie Kaugummi, Schlüssel und Geldbeutel hast du am besten eine kleine Aufbewahrungsbox.

Als Schreibtisch eignet sich, um den minimalistischen Look zu bewahren, am besten ein einfarbiger (heller) Tisch mit schlanken Beinen und Holzelementen wie Holzbeine oder Schubladengriffe. Wichtig: keine massiven Platten oder extravaganten Verschnörkelungen.

Küche: Schränke und Aufbewahrung mit System

In deiner Küche bewahrst du am besten gleiches mit gleichem auf. Setze auf einen einheitlichen Lebensmittelvorrat und halte Töpfe und Pfannen alle an einem Ort auf. Jeder Bereich sollte seine eigene Schublade oder Schranktürchen haben. Achte so gut wie möglich darauf die Arbeitsflächen frei zu lassen und die Ausstattung der Küche auf das wesentliche zu reduzieren. Je nach Bedarf und Lebenssituation braucht nicht jeder eine Mikrowelle, einen Mixer oder einen Toaster. Arbeite dir dein eigenes System in der Küche heraus und wähle deine Küchenutensilien mit bedacht aus.

Familie und Minimalismus: Auch mit Kindern möglich?

Als Single oder als Haushalt ohne Kinder hat man es natürlich leichter Ordnung zu bewahren und nicht zu viele Sachen anzuhäufen. Das bedeutet aber nicht, dass man mit Kindern nicht minimalistisch leben kann. Es gibt kleine Tipps und Tricks wie es möglich ist, auch mit der Familie in einem entspannten und befreiten Umfeld zu leben.

Kinderzimmer: Chaos vermeiden und Stauraum schaffen

Spielsachen und kleine Gegenstände können jeden Abend in schönen Körben verstaut werden. Ansonsten können Accessoires und kleine Gegenstände auch hier wieder in schlichten, weißen Kommoden oder hellen Holztruhen aufbewahrt werden. Stauraum ist immer wieder das Zauberwort. Spiel- und Bastelsachen sollten schnell verschwinden können, dabei aber immer noch zugänglich für die Kinder sein. Kisten und Körbe sind immer eine elegante Lösung.

Kinder für Minimalismus begeistern: Tipps

Minimalistisch zu wohnen ist eigentlich auch für Kinder was schönes. Es wird viel Platz zum Spielen und Austoben geboten und die Kleinen lernen früh Ordnung zu bewahren. Wenn ein neues Spielzeug auf der Wunschliste steht, kann man sie damit motivieren etwas Altes dafür auszusortieren oder wegzugeben.

Tipp! Die Kardashians & Jenners beherrschen den Stil des Minimalismus vor allem in der Einrichtung. Schau in unserem Artikel zu Kendall Jenners House Tour vorbei, und lass dich vom minimalistischen Ambiente inspirieren.

Top 5 Tipps, um den Minimalismus im Alltag zu leben

Damit du dir den Minimalismus in deinem Zuhause bewahren kannst haben wir am Ende noch ein paar schnelle Tipps für dich, um Ruhe und Frieden in deinem Heim zu bewahren:

  • Schaue ob du bei neuen Anschaffungen einen ähnlichen Gegenstand beseitigen kannst
  • Überlege vor jedem Kauf genau, ob und wofür du den Artikel brauchst
  • Lagere und verstaue Dinge immer am selben Ort
  • Beschrifte deine Kisten und Ordner
  • Vor einem Neukauf: leihe, tausche, repariere